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Syrien: KIRCHE IN NOT freut sich über Ernennung von früherer IS-Geisel zum Erzbischof von Homs

Syrien: KIRCHE IN NOT freut sich über Ernennung von früherer IS-Geisel zum Erzbischof von Homs

Unser Hilfswerk unterstützt Versöhnungsarbeit von Pater Jacques Mourad

02.02.2023 aktuelles
KIRCHE IN NOT begrüßt die Wahl von Pater Jacques Mourad zum neuen syrisch-katholischen Erzbischof von Homs. „Wir freuen uns sehr über diese neue Aufgabe für Pater Jacques Mourad. Er ist ein langjähriger Freund und Projektpartner unseres Hilfswerks“, erklärte der Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland, Florian Ripka.

 

Der syrische Ordensmann war 2016 auf Einladung des Hilfswerks beim Solidaritätstag für verfolgte Christen in Augsburg zu Gast und hatte dort von seiner fünfmonatigen Haft als Geisel des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS) berichtet. „Seine Ernennung zum Bischof würdigt nicht nur sein beeindruckendes Lebenszeugnis, sondern auch das Zeugnis vieler Märtyrer in Syrien und im ganzen Nahen Osten“, sagte Ripka.

Bei einem Begegnungstag in Augsburg (2016) für Freunde und Wohltäter von KIRCHE IN NOT berichtet Pater Jacques Mourad über seine Geiselhaft.
KIRCHE IN NOT hat in den vergangenen Jahren das Kloster Mar Elian am Rande der Stadt al-Qaryatain wiederholt unterstützt. Es war durch IS-Truppen 2015 schwer  zerstört worden. Außerdem hat das Hilfswerk Lebensmittel und Medikamente finanziert, die vom Kloster an die Bevölkerung verteilt wurden.

 

IS hatte Kloster zerstört

Das Kloster Mar Elian, ein alter Wallfahrtsort, wird von der Mönchsgemeinschaft Deir Mar Musa Al-Abashi betrieben, die Jacques Mourad in den neunziger Jahren mitgegründet hat. Die Gemeinschaft setzt sich für den Dialog zwischen Christen und Muslimen ein.

Der heute 54-jährige Mourad leitete das Kloster zur Zeit der IS-Eroberungen. Er wurde im Frühjahr 2015 zusammen mit einem angehenden Mitbruder und weiteren Christen verschleppt und rund fünf Monate gefangen gehalten, eine Zeit lang in einem kleinen Badezimmer, später in einem Gefängnis in Palmyra.

Gottesdienst mit Pater Jacques Mourad in Syrien.
Die IS-Kämpfer setzten ihn unter Druck, seinem christlichen Glauben abzuschwören. „Ich wurde mehrmals mit Enthauptung bedroht und einmal einer Scheinhinrichtung unterzogen, weil ich mich weigerte, meinem Glauben abzuschwören“, berichtete Mourad gegenüber KIRCHE IN NOT. „In dieser Situation habe ich mich gefreut, die Worte aus dem Evangelium konkret leben zu können: ,Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen.’“

 

In der Haft wurde ihm mit Enthauptung gedroht

Nach Monaten der Inhaftierung durfte der Mönch in sein zerstörtes Kloster zurückkehren, entschloss sich aber wegen der anhaltenden Gefahr zur Flucht durch die Wüste. Auch den Mitgliedern der Gemeinde riet er zur Flucht. Gesundheitlich angeschlagen, hielt er sich anschließend in Europa auf. Von dort aus setzte er sich für ein Ende des Syrienkriegs und Aussöhnung ein.

Pater Jacques Mourad bei einer Veranstaltung von ACN Spanien in Barcelona.
2020 nach Syrien zurückgekehrt, hat die Bischofssynode der Patriarchatskirche von Antiochien den Syrer Pater Jacques Mourad Mitte Januar 2023 zum Erzbischof von Homs gewählt. Auch wenn in weiten Teilen Syriens heute keine Kampfhandlungen mehr stattfinden, steckt das Land in einer tiefen Krise, die zahlreiche Christen weiterhin zur Auswanderung zwingt.
Ein Interview mit Pater Jacques Mourad bei seinem Deutschlandbesuch im Jahr 2016 finden Sie hier.
Unterstützen Sie den Einsatz der Kirche in Syrien für die notleidenden Menschen mit Ihrer Spende – online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Syrien

Pater Jacques Mourad dankt KIRCHE IN NOT

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