Er beaufsichtigt den Wiederaufbau der zerstörten Al-Tahira-Kirche in Karakosch. Der Ort in der Ninive-Ebene wird von den Christen auf Aramäisch auch Baghdeda genannt.
Damals eroberten die Kämpfer des sogenannten „Islamischen Staates“ die Region um Mossul und machten Karakosch und weitere Ortschaften nahezu dem Erdboden gleich. „Beim Angriff des IS wurde die Kirche in Brand gesteckt und geplündert. Die Terroristen sprengten auch den Kirchturm“, erzählt Yako.
Rund 120 000 Christen aus der Ninive-Ebene mussten über Nacht fliehen. Die meisten von ihnen fanden Zuflucht in und um Erbil, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan.
Zwei Jahre ging das so, bis im Herbst 2016 irakische Truppen und ihre Verbündeten die Region zurückerobern konnten. Zigtausend vertriebene Christen kehrten in ihre alte Heimat zurück. In Karakosch sind rund die Hälfte der einst über 11 000 christlichen Familien wieder da.
Das zeigen die neuesten Daten, die das Wiederaufbaukomitee für die Ninive-Ebene veröffentlicht hat. KIRCHE IN NOT hatte es mit den lokalen christlichen Kirchen aus der Taufe gehoben. Zusammen mit anderen Organisationen wurden seit 2016 zehntausende Wohngebäude wiederhergestellt.
Ammar Yako erklärt die tiefe Bedeutung hinter dem Projekt: „Der Wiederaufbau der großen Al-Tahira-Kirche ermutigt die Christen, in ihrer Heimat zu bleiben. Die Kirche wurde 1947 geweiht. Vorher stand hier schon ein Vorgängerbau, der ebenfalls der Jungfrau Maria geweiht war. Jeder Christ hat hier das Gefühl, dass diese Kirche Teil seiner Geschichte und seines kulturellen Erbes ist.“
Das war auch einer der Gründe, warum die Kirche 2018 für öffentliche Gottesdienste geschlossen werden musste. Auch die Bögen und Säulen im Altarraum drohten einzustürzen. Mittlerweile sind die Sicherungsmaßnahmen dort weit fortgeschritten.
„Der Wiederaufbau ist auch deshalb wichtig, weil in der Al-Tahira-Kirche die syrisch-katholische Gemeinschaft Würdenträger und Delegationen empfängt, die in der Region zu Gast sind“, erklärt der mit der Bauaufsicht betraute Priester.
Es geht weiter: Das ist vielleicht die wichtigste Botschaft – allen Unsicherheiten zum Trotz. Denn viele Christen fürchten eine Rückkehr des IS, fühlen sich von muslimischen Milizen drangsaliert oder von der Politik vergessen.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Irak
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