„Komplett niedergebrannt“
„Als ich Karakosch vier Tage nach der Befreiung zum ersten Mal wieder besuchte, herrschte hier totale Verwüstung“, erzählte der Priester Georges Jahola. Er stammt aus Karakosch und hat den Wiederaufbau in den Dörfern und Städten der Ninive-Ebene in Zusammenarbeit mit „Kirche in Not“ koordiniert. „Die Kirche war komplett niedergebrannt. Ich war sehr traurig, denn diese Gemeinde war vor der Eroberung sehr aktiv gewesen.“
Zögerliche, aber kontinuierliche Rückkehr
Zögerlich, aber kontinuierlich kehrten ab 2016 die Gemeindemitglieder aus dem kurdischen Teil des Irak zurück, wohin sie vor dem IS geflüchtet waren. Mittlerweile lebt etwa die Hälfte der Vertriebenen wieder in ihrer alten Heimat. Die Orte der Ninive-Ebene sind jahrtausendealtes Siedlungsgebiet der Christen. Karakosch, etwa 32 Kilometer südöstlich von Mossul, ist ein wichtiges Zentrum in der Region. Vor den Eroberungen war die Stadt zu 98 Prozent von Christen bewohnt.
„Wiederaufbau gibt den Menschen Kraft“
Auch der Pfarrer der Gemeinde St. Behnam und Sarah, Boutros Sheeto, betonte im Gespräch mit „Kirche in Not“: „Die Restaurierung gibt der Gemeinde psychologische und moralische Kraft. Ohne diesen Wiederaufbau würden noch mehr Familien über eine Auswanderung nachdenken.“ Dass sich viele Christen für eine Rückkehr in die Ninive-Ebene entschlossen hätten, bedeute nicht, dass sie keine Angst vor einer Wiederkehr der Verfolgung hätten, betont der Pfarrer.
Für die Christen im Irak gehörten Diskriminierung und Verfolgung zu ihrer Identität, erklärte Pfarrer Boutros Sheeto: „Eine Kirche, die nicht verfolgt wird, ist eine Kirche, die Christus nicht trägt. Wir müssen mit ihm leiden, damit wir auch Boten der Auferstehung und der Hoffnung sein können. Ich danke allen, die unser Zeugnis der Hoffnung im Irak unterstützen.“
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