Die Eroberung Mossuls zwischen dem 4. und 10. Juni 2014 war der Auftakt für das Vorrücken des IS in die christlichen Dörfer der Ninive-Ebene. Die Invasion dort setzte im August desselben Jahres ein. Die gesamte christliche Bevölkerung war dadurch zur Flucht in den kurdischen Teil des Irak gezwungen. Warda beziffert die Zahl der geflüchteten Familien auf 13 200, von ihnen seien rund 70 Prozent nach der Rückeroberung der Ninive-Ebene Ende 2016 zurückgekehrt.
Es sei ein ermutigendes Zeichen, dass die Kirche in der Ninive-Ebene wieder gut besucht seien, so der Erzbischof. Viele Kinder bereiteten sich auf die Erstkommunion vor. Er betonte auch, dass die Errichtung der katholischen Universität von Erbil, die KIRCHE IN NOT ebenfalls maßgeblich fördert, ein Meilenstein für die Wahrnehmung und die Perspektiven der Christen in der Region seien.
Nach wie vor sei die Zukunft der Christen im Irak ungewiss. Dazu sieht Erzbischof Warda auch die internationale Gemeinschaft in der Pflicht: Er würde es „lieben“, wenn die Regierungen die irakische Führung daran erinnerten, dass ihnen „die Minderheiten im Irak wie Christen, Jesiden und andere“ am Herzen lägen. Seine Gläubigen rufe er zu Geduld und zum Bleiben im Irak auf, erklärte Warda: „Ich bitte mein Volk, einfach geduldig zu sein und durchzuhalten.“
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