Widersprüchliche Verfassung
Wie der von „Kirche in Not“ im Frühjahr 2023 auf Deutsch erschienene Bericht „Verfolgt und vergessen?“ erläutert, ist die aktuell gültige irakische Verfassung von 2005 widersprüchlich. Sie schützt zum einen die religiösen Rechte von Christen und anderen Minderheiten, zum anderem bestimmt sie den „Islam zur Staatsreligion und zu einer Quelle der Gesetzgebung“. Der Übertritt vom Islam zum Christentum ist nach wie vor gesetzlich verboten.
Gleichzeitig hatte die irakische Regierung Schritte auf die Christen und anderen religiösen Minderheiten zugemacht. So ist zum Beispiel Weihnachten seit 2020 im Irak ein nationaler Feiertag. Politiker betonten immer wieder, dass die Christen wichtiger Bestandteil der irakischen Gesellschaft seien.
Folgen des Papstbesuchs noch immer spürbar
Große Bedeutung kam in diesem Zusammenhang auch dem Irak-Besuch von Papst Franziskus im März 2021 zu, betonte Erzbischof Nizar: „Er hat Hoffnung in unser Herz gepflanzt. Er hat uns das Gefühl gegeben, dass die katholische Kirche uns nicht vergessen hat.“ Die Auswirkungen des Besuchs seien noch immer spürbar.
„Kirche in Not“ hatte damals die Versorgung der Vertriebenen im kurdischen Teil des Irak unterstützt und nach der Rückeroberung der vom IS besetzten Gebiete ein Aufbauprogramm für die zerstörten christlichen Ortschaften der Ninive-Ebene gestartet, so dass etwa die Hälfte der einstigen Bewohner zurückkehren konnte. „Ohne ,Kirche in Not’ wäre unsere Situation heute eine andere“, betonte Erzbischof Nizar. „Ihre Hilfe hat entscheidend dazu beigetragen, den Christen einen besseren Lebensstandard zu ermöglichen und ihnen zu helfen, dass sie im Irak bleiben können.“
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