In Kooperation mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem hat das Hilfswerk Nothilfen bereitgesellt für die Christen in den Palästinensischen Gebieten und in Israel, wo die christliche Gemeinde überwiegend aus Arbeitsmigranten besteht. Volker Niggewöhner hat mit Reinhard Backes, Projektreferent in der internationalen Zentrale von KIRCHE IN NOT in Königstein im Taunus, über die aktuelle Situation gesprochen.
Neben dem Gaza-Streifen helfen wir über das Lateinische Patriarchart auch Christen in Ostjerusalem, im Westjordanland und christlichen Arbeitsmigranten in Israel. Aktuell ist bekanntlich der Nordteil des Gaza-Streifens abgeriegelt. Es kommen keine Güter mehr in die Region. Wir hoffen aber, dass das wieder möglich sein wird.
Wie geht es den Menschen, die dort in der katholischen Pfarrei untergebracht sind?
Wie gefährlich die Lage ist, konnte ich anhand eines Videoclips sehen, der mir zugescickt wurde. Er stammt vom 1. November, dem Allerheiligentag. Man sieht Menschen, die in der Kirche versammelt sind und den Rosenkranz beten. Und dann hört man plötzlich einen lauten Knall.
Ich vermute, dass eine Rakete in der Nähe eingeschlagen ist. Man hört die Detonation, man sieht, dass die Wände beben, im Eingangbereich stürzt ein kleiner Teil der Decke herunter. Aber Gott sei Dank wurde die Kirche nicht zerstört, es ist alles glimpflich verlaufen. Diese Bombardements sind für die Menschen jetzt Alltag geworden.
Die hygienischen Verhältnisse sind eine Katastrophe, und was am meisten fehlt, sind Medikamente. Trotz oder gerade wegen dieser prekären Situation finden die Menschen auch Trost im Gebet. Sie feiern regelmäßig Gottesdienst. Sie bitten um ein Ende der gegenwärtigen Situation.
Viele Menschen fragen: Warum sind die Menschen eigentlich noch dort, im Norrdteil des Gaza-Streifens? Das israelische Militär hat ja mehrfach dazu aufgerufen, dass die Menschen in den Süden gehen sollen.
Ich habe das natürlich auch meine Gesprächspartner gefragt, und die sagen mir: Wo sollen die Menschen hingehen? Die Kirche ist ihre letzte Zufluchtsstätte. Dort fühlen sie sich sicher und unter den aktuellen Umständen gut aufgehoben. Würden sie weggehen, bedeutet das eine große Unsicherheit.
Die Bombardements haben nicht nur den Norden des Gaza-Streifens getroffen, sondern auch den Süden. Es gab Berichte, dass auch Menschen, die Richtung Süden unterwegs waren, in die Kämpfe geraten sind. Ich glaube unter diesen Umständen kann man nachvollziehen, warum Menschen auch unter diesen schwierigen Bedingungen in Gaza bleiben.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Heiliges Land
Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende – schnell und einfach online!