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Heilige Corona – eine aktuelle Fürsprecherin

Heilige Corona – eine aktuelle Fürsprecherin

Angehender Priester aus dem Bistum Regensburg hat eine Novene verfasst

13.05.2020 aktuelles
Am 14. Mai ist der Gedenktag der heiligen Corona, einer frühchristlichen Märtyrerin. Über ihre Herkunft und ihre Lebensdaten ist so gut wie nichts bekannt. Eher unbekannt war bislang auch die Heilige selbst, vorrangig verehrt in einigen Wallfahrtsheiligtümern Süddeutschlands und Österreichs.

 

Mit dem Virus, das zufälligerweise den gleichen Namen trägt, hat sich das geändert. Hinzu kommt, dass die heilige Corona unter anderem als Fürsprecherin gegen Seuchen angerufen wird. Eine Patronin also für die Pandemie, die derzeit die Welt im Griff hat?

Ramon Rodriguez hat eine Novene zur heiligen Corona verfasst.
Ramon Rodriguez (25) hat sich von der Legende und Verehrung der heiligen Corona inspirieren lassen. Der Priesteramtskandidat aus dem Bistum Regensburg hat eine Novene (neuntägiges Gebet) zur Heiligen verfasst. Er stammt aus der Oberpfalz und hat mexikanische Wurzeln. Derzeit ist er Praktikant in einer Pfarrgemeinde und bereitet sich auf die Priesterweihe vor.

 

Tobias Lehner von KIRCHE IN NOT hat mit ihm über die Verehrung der heiligen Corona gesprochen.

Kirchenfenster mit einer Darstellung der heiligen Corona.
TOBIAS LEHNER: Was hat Sie bewogen, eine Novene zur heiligen Corona zu verfassen?
RAMON RODRIGUEZ: Gerade in Krisenzeiten, seien sie ganz persönlicher Art oder alle betreffend, gibt uns vor allem der Glaube Trost, Hoffnung und Zuversicht: weil wir wissen, dass die Liebe Gottes immer größer sein wird als alles, was uns gerade Kummer bereitet, aber auch weil wir als Kirche immer eine feste Gemeinschaft des Glaubens sind.

 

Schutzpatronin gegen Seuchen und für Schatzsucher

Die Heiligenverehrung ist tiefer Ausdruck dieser lebendigen Gemeinschaft: Wir beten füreinander und miteinander und hoffen, dass auch die Heiligen für uns beten.

Die heilige Corona hat zum einen aufgrund der Namensgleichheit mit dem Virus Aufmerksamkeit bekommen, aber vor allem auch, weil sie als Schutzpatronin für Schatzsucher und gegen Seuchen verehrt wird. Es ist uns nun wieder stärker bewusst, welch großer Schatz unsere Gesundheit ist.

Die Kapelle St. Corona in Sauerlach (Landkreis München).
Sie haben sich mit Legende und Verehrung der heiligen Corona befasst. Was kann sie Menschen unserer Tage sagen?
Allzu viel ist uns nicht überliefert, wohl aber, dass sie mutig ihren Glauben bekannte und dafür den Märtyrertod erlitt. Sie verleugnete ihren Glauben auch dann nicht, als ihre Verfolger sie zwischen zwei Palmen banden und drohten, diese nach oben schnellen zu lassen, sodass sie zerrissen wird.

 

„Auf jeden Karfreitag folgt Ostern”

Die heilige Corona hat uns durch ihr mutiges Zeugnis und ihre Standhaftigkeit gezeigt: Wir brauchen keine Angst zu haben vor all dem, was uns Leid zufügen möchte, denn wir glauben an einen Gott, der die Liebe ist und der als Mensch selbst Leid durchlebt und überwunden hat.

Wer mit ihm leidet, der wird mit ihm auferstehen; auf jeden Karfreitag folgt ein Ostern. Wenn wir also treu und fest an Gott glauben und ihm vertrauen, dann wirft uns so schnell nichts aus der Bahn. Das sagt uns die heilige Corona heute deutlich.

Bild der heiligen Corona in der Corona-Kapelle in Sauerlach bei München.
Sie bereiten sich auf das Priesteramt vor und arbeiten in der Pfarrei Roding in der Oberpfalz mit. Was hat sie an den Erfahrungen in der Corona-Pandemie für ihren künftigen Dienst besonders bewegt?
Am meisten bewegt hat mich die Erfahrung, dass der Glaube bei uns noch lebt Oft hört man den Verdacht, der Glaube oder der Kirchgang gehöre lediglich zur Tradition, hätte aber keinen substanziellen Boden. Dass das nicht stimmt, haben die vergangenen Wochen gezeigt, als Gottesdienste nicht öffentlich gefeiert werden konnten.

 

„Tiefe Sehnsucht nach Gemeinschaft im Glauben”

Die Gläubigen haben die heilige Messe vermisst, insbesondere die Kommunion. Sie haben viel privat in der Kirche gebetet oder in ihren Familien Hausgottesdienste gefeiert. Die aufgezeichneten Gottesdienste wurden von vielen Gläubigen abgerufen.

Die Abonnentenzahl für den Newsletter der Pfarrei hat sich fast verdoppelt, ebenso die Anzahl an entzündeten Opferkerzen. Kurz gesagt: Die Menschen haben eine tiefe Sehnsucht nach der Gemeinschaft im Glauben, also nach Gemeinschaft mit Gott und Gemeinschaft mit allen Gläubigen. Das bewegt und ermutigt.

Ramon Rodriguez, Verfasser der Corona-Novene, im Radiointerview mit KIRCHE IN NOT:

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