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Georgien: Die Wurzeln bewahren

Georgien: Die Wurzeln bewahren

12.10.2022 aktuelles
Priester wurden verbannt und getötet, Kirchen geschlossen. Der Glaube vieler georgischer Katholiken war jedoch unerschütterlich. Im Dorf Arali versammelten sich die Gläubigen im Geheimen in einer alten Kapelle, um für die Befreiung von der erbitterten religiösen Unterdrückung während der Sowjetzeit zu beten. So blieb das Dorf nie ohne Gebet.

 

In der Nacht, bevor ihre Kirche von den Kommunisten beschlagnahmt und zum Getreidespeicher umfunktioniert werden sollte, brachen die Gläubigen ein und retteten, was möglich war. Nach der Rückgabe und der umfänglichen Renovierung im Jahr 2012 stehen die ursprünglichen Heiligenstatuen und das Kreuz wieder am angestammten Platz.

Die Kirche „St. Josef der Arbeiter“ in der Gemeinde Ude in Georgien, etwa 220 Kilometer westlich der Hauptstadt Tiflis, nahe der Grenze zu Türkei. Sie wurde 1998 von einer katholischen Familie erbaut (Foto: Ismael Martinez Sanchez/KIRCHE IN NOT).
Das Gebet hat Früchte getragen. Heute ist Arali mit den meisten Priesterberufungen des Landes beschenkt. Von hier stammt auch Pfarrer Beka Tschilingaraschwili, bei dessen Priesterweihe Vertreter von KIRCHE IN NOT dabei sein durften. Aber auch sein geistlicher Ziehvater, Pfarrer Surab Kakatschischwili, der erste einheimische katholische Priester nach dem Fall des Kommunismus in Georgien, stammt von hier.

 

Viele junge Menschen verlassen die Heimatdörfer

Das Dorf Arali liegt ganz im Süden Georgiens, unweit der türkischen Grenze, wo die Mehrheit der Katholiken des Landes lebt – und das seit Jahrhunderten. Die Menschen sind arm, aber fast jeder hat ein Stück Land, das ihn versorgt. Dennoch wandern viele junge Menschen nach dem Schulabschluss mangels beruflicher Perspektiven in Städte wie Achalziche und Tiflis ab.

Pfarrer Beka Tschilingaraschwili arbeitet in Arali im Süden Georgiens. Er stammt aus dieser üerwiegend katholischen Gemeinde und wurde 2021 zum Priester geweiht (Foto: Ismael Martinez Sanchez/KIRCHE IN NOT).
In Arali, dem einst rein katholischen Dorf, sind heute noch etwa 70 Prozent der 4000 Einwohner katholisch. Durch interkonfessionelle Mischehen ist heute auch die orthodoxe Kirche mit einem Nonnenkloster und einem Pfarrhaus vertreten. Leider ist das Verhältnis zwischen den Konfessionen nicht frei von Spannungen.

 

Angespanntes Verhältnis zwischen Orthodoxen und Katholiken

Mit seinem älteren Mitbruder, dem polnischen Missionar Andrzej Graczyk, will Pfarrer Beka Tschilingarischwili nicht tatenlos zusehen, wie die Katholiken nach und nach aus Arali, dem Nachbarort Ude und fünf kleineren Dörfern in der Umgebung, die die beiden gemeinsam betreuen, verschwinden. Dem wollen sie etwas entgegensetzen, und die Gläubigen fordern das auch ein.

Kinder in einem armenisch-katholischen Gottesdienst in Gyumri (Armenien) (Foto: Ismael Martinez Sanchez).
Neben den gutbesuchten Gottesdiensten und diversen sozialen Aktivitäten in der Gemeinde bemüht sich der Pfarrer rührend um die etwa 45 Jugendlichen seiner Gemeinde und versammelt sie regelmäßig zu unterschiedlichen Aktivitäten. Aber die Räumlichkeiten, die ihm dafür zur Verfügung stehen, sind marode und im Winter, der in Arali bis zu -20°C kalt sein kann, nicht zu heizen. Die Treppen im Haus sind baufällig.

 

Gemeinde muss sich in einem baufälligen Haus treffen

Msgr. Giuseppe Pasotto, der katholische Bischof für Georgien und Armenien, steht hinter seinen Priestern und hat uns um Mittel zum Bau eines bescheidenen, aber funktionellen Hauses mit zwei Priesterwohnungen, Pfarrbüro, Gemeinschaftsräumen und einem großen Raum für die Jugend gebeten.

Unterstützen Sie den Einsatz der Kirche in Georgien mit Ihrer Spende – online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Georgien

Georgien – das unentdeckte Land: KIRCHE IN NOT-Dokumentarfilm

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