„Dieser Anschlag war ein brutaler Höhepunkt des Terrors gegen Christen in Nigeria“, erinnerte der Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland, Florian Ripka.
„Doch die Gewalt, die von dschihadistischen Kämpfern, extremistischen Nomaden und kriminellen Banden ausgeht, ist seitdem nicht geringer geworden. Viele Christen setzen zarte Hoffnungen auf die neue Regierung. Es bleibt abzuwarten, ob sie diesen Verbrechen endlich militärisch etwas entgegensetzen kann.“ Am 29. Mai soll der neugewählte Präsident Bola Tinubu sein Amt antreten; er ist mit einer Christin verheiratet.
Die Franz-Xaver-Kirche wurde nach der Attacke renoviert; seit der Karwoche 2022 finden auch wieder regelmäßig Gottesdienste statt. Auch eine Gedenkstätte für die getöteten Menschen ist lokalen Angaben zufolge geplant.
Dem Bericht „Verfolgt und vergessen?“ von KIRCHE IN NOT zufolge sollen allein zwischen 2020 und 2022 über 7600 Christen in Nigeria getötet worden sein. „Nigeria und die Länder der Sahelzone werden vom Terror überrannt. Waffen- und Geldquellen, politische und wirtschaftliche Kontakte reichen weit über die Nachbarstaaten hinaus“, erklärte Ripka.
KIRCHE IN NOT hat nach dem Anschlag an Pfingsten 2021 einige Aussagen von Überlebenden zusammengetragen. Die 36-jährige Blessing John war zu dem Zeitpunkt des Anschlags im siebten Monat schwanger. Sie berichtet: „Als die Schüsse begannen, liefen viele Menschen in Richtung Sakristei, um sich in Sicherheit zu bringen. Ich konnte wegen meiner Schwangerschaft nicht so schnell laufen, also legte ich mich auf den Boden.“
Als sie etwas in ihrer Nähe aufblitzen sah, wusste sie sofort, dass es sich um Sprengstoff handelte: „Das Dynamit verbrannte meinen Rücken und mein linkes Bein. Ich fing an, laut zu beten: ,Vater, ich bin Deinen Tempel gekommen, um Dich anzubeten. Sollte ich sterben, sterbe ich, doch bitte, Gott, erinnere Dich an mich und meine kleine Tochter.’“ Blessing und ihr Baby überlebten.
Josephine Ejelonu (50) fürchtete sich, nach dem Anschlag wieder in die Kirche zu gehen: „Dieser Angriff war auch für meinen Glauben ein Schock, aber ich bete um die Gnade und die Kraft, standhaft zu sein. Ich rufe die internationale Gemeinschaft auf, für uns zu beten und ich möchte ihnen sagen, dass wir dringend finanzielle Hilfe brauchen.“
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Verwendungszweck: Nigeria
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