Liebe Freunde,
mit dem Palmsonntag, dem Einzug Jesu nach Jerusalem, beginnt die Karwoche, in der wir eines der größten Feste unseres Glaubens feiern. Auf dem Weg nach Jerusalem hat Jesus oft mit seinen Aposteln über das bevorstehende Leiden und Kreuz gesprochen. Er wollte sie darauf vorbereiten. Sie aber hatten Angst und konnten nicht verstehen, dass die Erlösung der Welt durch Passion und Kreuz vollbracht wird.
Durch die täglichen Berichte über die Verbreitung des Virus und stets neue Schutzmaßnahmen sind wir alle, ganz persönlich und spürbar, in das überwältigende Geheimnis des Kreuzes hineingenommen.
Unser Denken und Fühlen werden von Unsicherheit, Angst und Sorge um die Zukunft geleitet. Jesus hatte auch Angst vor dem Leiden und erlebte Todesnot. Aber die Liebe zu seinem Vater und die Liebe zu den Menschen waren stärker als Angst und Tod.
Um aus dieser Quelle schöpfen zu können, brauchen wir wie die Apostel das Gebet. Jesus hat uns ermahnt, zu wachen und zu beten, damit wir in der Prüfung bestehen können. Durch das Gebet kommen Hilfe und Heil zu uns. Auch wenn dieses Heil, so paradox es klingen mag, zuerst Kreuz bedeutet.
Das Kreuz ist das größte Zeichen, das Jesus wirkte. Es ist das zentrale Symbol unseres Glaubens, denn der Gekreuzigte hat durch seinen Tod am Kreuz das Böse besiegt. In der Kraft der göttlichen Liebe hat Er den Tod in Auferstehung verwandelt. Das ist die Frohbotschaft vom Kreuz.
Das Kreuz steht nicht nur im Logo von KIRCHE IN NOT, sondern es ist auch die eigentliche Mission unseres Hilfswerkes, das sich für leidende und verfolgte Christen einsetzt. Jetzt, da wir das Kreuz selber hautnah spüren, sollten wir noch mehr auf das Kreuz Christi schauen und unser Kreuz fest in die Hand nehmen. Je schwerer das Kreuz wird, desto mehr müssen wir lieben.
Mögen wir mit neuem Eifer und reinem Herzen für das Heil der Welt beten, die Nächstenliebe üben und unser Kreuz gläubig tragen! Denn nur so kann das Böse vernichtet und der „Herrscher dieser Welt“ besiegt werden. Im Zeichen des Kreuzes werden wir siegen.
Nehmen wir auch Zuflucht bei der Gottesmutter, die Jesus uns vom Kreuz herab zur Mutter gab, indem wir jeden Tag ihre „Corona“, den Rosenkranz, treu beten.
Bin ich denn nicht hier, deine Mutter? Bist du denn nicht in meinem Schatten, unter meinem Schutz? Bin ich nicht der Brunnen deiner Freude, dein Heil? Bist du nicht in den Falten meines Mantels, in der Beuge meiner Arme? Bist du nicht in meinem Schoß? Brauchst du noch mehr als das?“
Ja, ihr makelloses Mutterherz, das unter dem Kreuz zusammen mit dem Herrn gelitten hat, wird am Ende über das Böse triumphieren.
Im Logo von KIRCHE IN NOT sehen wir, dass das Kreuz auch ein Pfeil ist, der die Mauer des Hasses, der Trennung und des Bösen durchbricht. Tragen wir das Kreuz Christi freudig mit. In ihm ruhen die Weisheit und die Kraft Gottes (1 Kor 1,24).
Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Karwoche und frohe Ostern.
Ihr Pater Martin Barta
Geistlicher Assistent von KIRCHE IN NOT International
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