Auch komme es dem Bischof zufolge zu sexuellen Gewalttaten; die Menschen hätten kaum Zugang zu Lebensmitteln und Wasser. Es sei eine „schwere Stunde“, er verfolge die Entwicklung „mit Bestürzung“, teilte Ngumbi Ngengele mit. Der Bischof rief die Beteiligten dazu auf, „unter allen Umständen das menschliche Leben und die private und öffentliche Infrastruktur im Einklang mit dem Völkerrecht zu respektieren.“
Pater Marcelo zufolge markiert die Eroberung der Provinz-Hauptstadt eine Wende in dem seit Jahren schwelenden Konflikt in der Region. Ein Krieg zwischen der Demokratischen Republik Kongo und dem Nachbarland Ruanda sei möglich. Kirchenvertreter und internationale Beobachter werfen Ruanda vor, die Rebellen finanziell und militärisch zu unterstützen. Mitte Dezember waren Friedensverhandlungen nach der Absage der ruandischen Seite gescheitert; auch an Weihnachten war die vereinbarte Waffenruhe gebrochen worden.
Am 19. Januar hatte der kongolesische Präsident Félix Tshisekedi Gespräche mit den M23-Rebellen abgehlehnt. Er warf ihnen vor, im Auftrag Ruandas zu handeln.
Der Nordosten der Demokratischen Republik Kongo wird seit Jahren von Kämpfen zwischen Regierung und bewaffneten Gruppen erschüttert. Auch kirchliche Einrichtungen wurden wiederholt angegriffen. In Nord-Kivu lagern Gold, Diamanten, Kobalt und Coltan in der Erde. Dabei handelt es sich um wichtige Rohstoffe, zum Beispiel für die Elektro- oder Fahrzeugindustrie. Menschenrechtsorganisationen zufolge ereignet sich in der Region die am längsten dauernde humanitäre Krise Afrikas.
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