Sie graben mit primitiven Werkzeugen, mit kleinen Spitzhacken und Schaufeln, deren Stiele abgeschnitten wurden, damit sie in den engen Stollen eingesetzt werden können. Ihre Stirnlampen spenden nur schwaches Licht, denn die Batterien dafür sind teuer. Die tropische Feuchtigkeit begleitet die Bergleute bei ihrer Arbeit unter Tage.
Da es keine Metalldetektoren gibt, graben sie auf gut Glück. „Am Ende weiß man, wo man suchen muss. Aber es ist keine exakte Wissenschaft“, erklärte einer der Arbeiter im Gespräch mit einem Vertreter von KIRCHE IN NOT, der die Bergarbeiter in der Demokratischen Republik Kongo vor Kurzem besuchte.
Was ans Licht kommt, ist unscheinbar: ein bräunlicher Stein, in den ein dunkleres Material eingebettet ist. Es handelt sich um Wolframit, ein Erz mit einem hohen Anteil an Wolfram. Das Element wird beispielsweise in Glühlampen verwendet. Auch Hartmetall-Werkzeuge wie Bohrer werden aus einer weiterverarbeiteten Form von Wolframit hergestellt.
Das ganze Dorf arbeitet für das Bergwerk, von den Kindern bis zu den alten Menschen. Einige graben in der Mine, andere sortieren – in der Hoffnung, genügend Material zu finden, um mit dem Verkauf zu überleben.
Obwohl sie ein begehrtes Metall abbauen, ist es für sie schwer, davon zu leben. Die Käufer sitzen am längeren Hebel, sie haben die Macht. Sie bieten nur extrem niedrige Preise. Für viele Familien reicht es nicht, um davon zu leben.
Die Arbeiter sind sich des Wertes ihrer Arbeit nicht bewusst und wissen nicht, dass sie sich selbst organisieren könnten, um ihre Rechte zu verteidigen. Priester wie Pfarrer Grégoire, der für die örtliche Gemeinde zuständig ist, ermutigen sie, der Genossenschaft beizutreten. Deren Prinzip ist einfach: Das gesamte gesammelte Erz wird gebündelt und verkauft, wenn die Gruppe der Arbeiter dies beschließt, und zwar zu einem angemessenen Preis.
KIRCHE IN NOT hat in den vergangenen Jahren mehrfach auf die komplexe Situation in der Demokratischen Republik Kongo hingewiesen – jüngst in der aktuellen Studie „Religionsfreiheit weltweit“, die das Hilfswerk am 22. Juni vorgestellt hat. Politische, wirtschaftliche, ethnische und religiöse Interessen vermengen sich hier im Grenzgebiet zu Ruanda und Uganda. Der Terrorismus der islamistischen Gruppe ADF breitet sich aus.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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