Höhepunkte in Kathedralen – Unterstützung durch Radio Horeb und Jesuiten
Maßgeblich beteiligt haben sich in diesem Jahr der katholische Sender Radio Horeb, der zwei Veranstaltungen live übertrug und die Aktion medial begleitete, sowie die Berliner Jesuitenpfarrei St. Canisius, die ein Podiumsgespräch mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Monika Grütters und Thomas Heine-Geldern, dem Geschäftsführenden Präsidenten von „Kirche in Not“ (ACN) International, organisiert hatte.
Augsburg: Aufruf zum mutigen Bekenntnis
Am „offiziellen Termin“ des „Red Wednesday“, dem 23. November 2022, war unter anderem der Augsburger Dom zu einem
Gebetsabend innen und außen blutrot beleuchtet gewesen. Bischof Bertram Meier erinnerte in seiner Predigt daran, dass das Menschenrecht auf Religionsfreiheit auch in Deutschland verteidigt werden müsse. Obwohl die Christen in Deutschland keine Verfolgung und Unterdrückung erfahren, werde das Christsein doch immer mehr angefochten und hinterfragt. Selbst Symbole des christlichen Glaubens würden immer öfter aus dem öffentlichen Raum verdrängt. Christen seien daher in der kommenden Adventszeit dazu aufgerufen, aktiv „Salz der Erde“ zu sein.
Mainzer Bischof Kohlgraf: Religiöse Diskriminierung politisch thematisieren
In seiner Ansprache am 26. November im Mainzer Dom betonte Bischof Peter Kohlgraf, dass es „in unserer manchmal selbstbezogenen Themensetzung in Deutschland“ wichtig sei, „den Blick auf die Situation von Kirchen zu richten, die angefeindet und verfolgt werden“. „Verantwortliche in der Politik thematisieren die alltägliche Diskriminierung und Verfolgung aus religiösen Gründen in vielen Ländern dieser Erde nur selten hörbar oder gar nicht“, beklagte Kohlgraf. Er wünsche sich, dass die Aktion „Red Wednesday“ dazu beitrage, das Gespür für die bedrängte Situation von Christen weltweit zu schärfen.
Als Gast aus der Weltkirche berichtete in Mainz der katholische Bischof von Hyderabad, Samson Shukardin. Er betonte, dass Christen in Pakistan meist nur als „Bürger zweiter Klasse“ behandelt würden. Gesellschaftlich akzeptierte Berufe für Christen seien ausschließlich gering geachtete Tätigkeiten. Übliche Berufe seien beispielsweise Tätigkeiten als Hausmeister, als Arbeiter in Ziegeleien und Kanalisationen sowie als Hilfskräfte in der Landwirtschaft. Religiöse Intoleranz sei gesetzlich verankert und werde von den Christen täglich erfahren.
Entführungen und Zwangsbekehrungen in Pakistan nehmen zu
Ein besonders skandalöses Beispiel dafür sei nach Aussage Bischof Shukardins, dass „jedes Jahr zahlreiche minderjährige Mädchen und Frauen Opfer von Entführungen, Zwangsehen und Zwangsbekehrungen“ würden. Dieses Problem nehme trotz anderslautender gesetzlicher Bestimmungen und internationaler Verpflichtungen Pakistans „mit alarmierender Geschwindigkeit zu“. Die Polizei verschließe bei Anzeigen von Entführungen oft die Augen, wodurch die Täter straffrei blieben.
Bischof Shukardin berichtete weiter, dass auch die pakistanischen „Anti-Blasphemiegesetze“ weiterhin dazu missbraucht würden, um religiöse Minderheiten zu diskriminieren und zu unterdrücken. „Werden einzelne Christen oder Hindus zu Unrecht der Gotteslästerung bezichtigt, muss oft ein ganzer Ort darunter leiden“, erklärte Shukardin. Ein Beispiel von vielen sei das Dorf Shanti Nagar im Großraum Khanewal, das wegen einer einzigen der Gotteslästerung beschuldigten Person von einem Lynchmob angegriffen und niedergebrannt worden sei.
Beteiligung nahezu verdoppelt, nächster „Red Wednesday“ am 22.11.2023
Der Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland, Florian Ripka zeigte sich mit der diesjährigen Beteiligung am „Red Wednesday“ sehr zufrieden. „Es freut mich außerordentlich, dass sich trotz Ukraine-Krieg und Energiekrise beinahe doppelt so viele Pfarreien wie letztes Jahr an der Aktion beteiligt haben“, sagte Ripka. „Gerade in schweren Zeiten muss die Weltkirche füreinander beten und sich gegenseitig stärken.“
Der nächste „Red Wednesday“ sei für den 22. November 2023 geplant. „Pfarreien werden aber auch im nächsten Jahr wieder den ganzen November über Gelegenheit für ihre Gottesdienste und Informationsabende haben“, versicherte Ripka. Der „offizielle“ Termin des Red Wednesday sei immer der letzte Mittwoch vor dem ersten Advent. 2023 sei dies gleichzeitig der evangelische „Buß- und Bettag“. Ripka betonte, dies sei „eine gute Möglichkeit, ökumenische Initiativen in den Diensten der Religionsfreiheit anzustoßen“. „Kirche in Not“ werde sich aktiv darum bemühen.
Informationen über die aktuelle Lage der Religionsfreiheit weltweit stellt „Kirche in Not“ unter www.religionsfreiheit-weltweit.de zur Verfügung.
Die Studie „Hört ihre Schreie“ über die Entführung, Zwangsverheiratung und Zwangskonversion christlicher Frauen und Mädchen kann kostenlos bestellt werden auf www.kirche-in-not.de/shop.
Oder bei:
KIRCHE IN NOT
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Tel.: 089 64 24 88 80
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