Lokalen Berichten zufolge hätten die Terroristen zunächst die Mobilfunknetze unterbrochen und anschließend einen Markt angegriffen, auf dem sich viele Christen nach dem Sonntagsgottesdienst versammelt hatten. Die Angreifer hätten wahllos in die Menge geschossen, Geschäfte geplündert und in mehreren Gebäuden Feuer gelegt; einige Personen seien dabei verbrannt. Am nächsten Tag hätten die Angreifer das örtliche Krankenhaus attackiert, in dem zahlreiche Verletzte behandelt wurden. Am Dienstag, 8. Oktober, seien die Terroristen ein drittes Mal zurückgekehrt und hätten alle „Männer massakriert, die sie finden konnten“, so die lokalen Berichte.
Viele der Getöteten stammten aus den umliegenden Dörfern und hätten in Manni vor den Terroristen Zuflucht gesucht. In einer Botschaft verurteilte der Bischof der katholischen Diözese Fada N’Gourma, Pierre Claver Malgo, die jüngsten Angriffe als „barbarisch“. Er betonte, dass „jede Bedrohung der Würde des Menschen und seines Lebens das Herz der Kirche selbst treffen“. Es sei wichtig, den Mut nicht zu verlieren und die „Hoffnung auf ein besseres Morgen“ am Leben zu erhalten.
Eine lokale Quelle, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben muss, sagte gegenüber „Kirche in Not“: „Die Situation ist mehr als schrecklich. Doch auch wenn die Terroristen alles verbrannt haben, so konnten sie nicht unseren Glauben verbrennen.“ Die Massaker in Manni sind eine weitere Eskalation in der sich stetig verschlechternden Sicherheitslage in Burkina Faso. Extremistische Gruppierungen verstärken ihre Offensiven und nehmen dabei Sicherheitskräfte und Zivilisten ins Visier. Mittlerweile kontrollieren die Terroristen nach örtlichen Angaben mehr als die Hälfte des westafrikanischen Landes. Burkina Faso verzeichnet seit mehreren Jahren die höchste Zahl extremistischer Gewalttaten in der Sahelzone.
Ende August erlebte das Land den bislang schwersten Anschlag seiner Geschichte, als in der Stadt Barsalohgho nach von „Kirche in Not“ zusammengetragenen Informationen mindestens 400 Menschen getötet wurden. Die Zahl der Binnenvertriebenen in Burkina Faso wird auf über zwei Millionen geschätzt.
Wie lokale Beobachter berichten, versuchen die Terroristen, die Bevölkerung zu spalten, die früher für ihr harmonisches Zusammenleben von Christen und Muslimen bekannt war. Die katholische Kirche im Land setzt sich dafür ein, diese guten Beziehungen aufrecht zu erhalten. „Kirche in Not“ hat angesichts der jungen Eskalation die Hilfe für Burkina Faso verstärkt, insbesondere bei der Versorgung und pastoralen Begleitung von Binnenflüchtlingen.
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