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Bischof Meier: „Christ zu sein, ist oft lebensgefährlich“

Bischof Meier: „Christ zu sein, ist oft lebensgefährlich“

KIRCHE IN NOT hat Solidaritätstag in Augsburg veranstaltet

19.09.2022 aktuelles
Der Krieg islamistischer Terroristen gegen Christen in Nigeria, die aktuelle Lage der Religionsfreiheit weltweit und das Gebet für Glaubenszeugen von heute waren die Hauptthemen des Solidaritätstags für verfolgte Christen am 18. September in Augsburg.

 

KIRCHE IN NOT und die Diözese Augsburg hatten dazu eingeladen. Ehrengast war der nigerianische Bischof Wilfred Chikpa Anagbe aus der Diözese Makurdi. Er richtete während der Veranstaltung im vollbesetzten Haus St. Ulrich einen Hilferuf an Europa und erklärte: „Meine Diözese wird von islamistischen Terroristen überrannt.“

Wilfred Chikpa Anagbe, Bischof von Makurdi (Nigeria).
In Europa dagegen mache man den Klimawandel für die Gewalttaten verantwortlich und spreche von „Zusammenstößen“ zwischen christlichen Bauern und muslimischen Hirten vom Stamm der Fulani.

 

„Bewaffnete Banden, die unbewaffnete Bauern niederschießen”

„Das sind keine Zusammenstöße, das ist eine Invasion bewaffneter Banden, die unbewaffnete Bauern niederschießen!“, empörte sich der Bischof. Es gehe hier nicht um Konflikte um Weideland. „Wieso werden dann Kirchen angegriffen, Priester entführt und ermordet? Das ist islamistischer Terror“, stellte er fest.

Kreuzweggebet im Augsburger Dom anlässlich des Solidaritätstags für verfolgte Christen (von links): KIRCHE-IN-Not-Deutschland-Geschäftsführer Florian Ripka, Bischof Bertram Meier, Bischof Wilfred Chikpa Anagbe, Andrea König, Georgios Vlantis.
In seinem – in Abwesenheit von KIRCHE-IN-NOT-Geschäftsführer Florian Ripka verlesenen – Grußwort hatte vorher auch der Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Frank Schwabe, festgestellt, dass die Gewalt gegen Christen in Nigeria ein neues Ausmaß erreicht habe: „Die Menschen sind keine Opfer eines Konflikts zwischen religiösen oder ethnischen Gruppen, der sich spontan entzündete“, schreibt Schwabe.

 

Angriffe auf Kirchen und Entführungen von Priestern

„Es sind Angriffe auf Kirchen und Schulen, Entführungen von Priestern und eben terroristische Attentate wie zu Pfingsten in Owo, die kaltblütig geplant und ausgeführt wurden. Dem Terror sollen nicht nur viele Menschen zum Opfer fallen, sondern alle Christinnen und Christen im Land in Angst und Schrecken versetzen. Die grausame Botschaft lautet: Ihr seid nirgends sicher, an keinem Ort, noch nicht mal an christlichen Feiertagen.“

Die durch einen Anschlag zerstörte St.-Rita-Kirche im Erzbistum Kaduna (Nigeria).
Beim anschließenden Kreuzweg-Gebet im Augsburger Dom unterstrich der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier diese Botschaft mit den Worten: „Christ sein kann lebensgefährlich sein.“

 

„Sie können unsere Gebäude zerstören, aber nicht unseren Glauben“

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, der viele persönliche Kontakte nach Nigeria pflegt, zitierte einen nordnigerianischen Bischof mit den Worten „Sie können unsere Gebäude zerstören, aber nicht unseren Glauben“ und rief die im Dom versammelten Gläubigen zu einer Minute der Stille auf: „Denken Sie über die Frage nach: Könnten wir das auch so bezeugen?“ Christus habe den Körper seines Leibes in drei Tagen wieder aufgebaut. Die Hoffnung auf die Wiederauferstehung trage die Weltkirche durch das erlittene Leid, so Bischof Meier.

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