Die 4,5 Millionen Einwohner des westafrikanischen Staates seien „nahezu zu 100 Prozent“ Muslime: „Sie sind genauso selbstverständlich Muslime, wie man in meiner Kindheit im Münsterland Katholik war.“ Christen, die aus dem Ausland stammen, könnten aber anders als in anderen Teilen Afrikas ihren Glauben frei leben, sie seien nicht verfolgt.
Allerdings sei es für Mauretanier gesetzlich verboten, vom Islam zum Christentum zu konvertieren. Trotz dieser Einschränkung der Religionsfreiheit dürfe man sich keine falschen Hoffnungen machen, betont der Bischof: „Selbst wenn das Verbot abgeschafft würde, gäbe es keine große Konversionswelle.“
Trotz dieser geringen Zahl ist der Anspruch der katholischen Kirche in Mauretanien hoch, betont der Bischof: „Wir sind als Katholiken für alle Mauretanier da. Wir wollen durch unsere Art des Zusammenlebens und unsere Aktivitäten zeigen, dass Gott alle Menschen liebt.“
Eine kleine Erfolgsgeschichte sei, dass sich zum Beispiel Angehörige von Bürgerkriegsparteien aus Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) zu einem Kirchenchor zusammengetan hätten, erzählt Bischof Happe: „Ich habe zu ihnen gesagt: ,Macht etwas zusammen!’ Und den Chor gibt es jetzt schon seit zehn Jahren.“
Eine große soziale Herausforderung sei, dass die Städte in Mauretanien immer weiter wachsen. Früher hätten die meisten Einwohner von Viehwirtschaft gelebt. „Seit den 1970er-Jahren nehmen aber die Dürreperioden stetig zu. Deshalb strömen immer mehr Menschen in die Städte.“ Viele Menschen lebten dort im Elend, Mütter könnten ihre Kinder nicht mehr versorgen.
Ein großes Tätigkeitsfeld der Kirche sei auch die Betreuung von Kindern mit Behinderung, die von den betroffenen Familien oft versteckt und somit der Verwahrlosung preisgegeben würden. Bischof Happe ist stolz darauf, dass es gelungen sei, ein Förderzentrum für Kinder mit Behinderung aufzubauen: „Dort geschehen kleine Wunder. Kinder, die zu keiner Bewegung in der Lage waren, können wieder laufen, weil sie richtig gefördert werden.“
Wichtig sei neben der materiellen Hilfe auch das Gebet: „Ich schätze KIRCHE IN NOT, weil ich weiß, dass hier viel für uns gebetet wird.“ Der Bischof dankte allen Wohltätern: „Es ist wichtig dass KIRCHE IN NOT an unserer Seite sind. Ohne Sie geht es nicht.“
Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende – schnell und einfach online!