Küche im Bischofshaus versorgt Menschen in den U-Bahn-Schächten
„Nun haben wir also auch noch so ein ,Geschenk’ erhalten“, erklärt der Bischof in einem kurzen Videoclip, den er dem weltweiten päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) übermittelt hat.
Die Arbeit im Haus geht unvermindert weiter: Frauen bereiten in der Küche warme Mahlzeiten zu, diese werden in zwei naheliegende U-Bahn-Stationen gebracht, in denen sich hunderte Menschen aufhalten.
Katholischer und orthodoxer Bischof besuchen Verletzte
Im einem Schutzkeller hat Bischof Honczaruk nach Mitteilung der Diözese Charkiw-Saporischschja mit etwa 40 Personen Schutz vor den zunehmenden Angriffen gefunden; auch Bischof Mytrofan von der orthodoxen Kirche der Ukraine ist dort untergekommen. Die beiden Bischöfe besuchen Verletzte im Krankenhaus und packen bei der Verteilung von Lebensmitteln mit an. Der Krieg hat auch diese ökumenische Zusammenarbeit möglich gemacht.
Auch Wohngebäude schwer getroffen
Das russische Militär hat mehrfach betont, in der Ukraine würden keine Zivilobjekte angegriffen. Doch ein zweiter an ACN übermittelten Videoclip zeigt schwer beschädigte Wohnblöcke, die laut dem Bischof gegenüber einer zerstörten Fabrik liegen. „Das waren Wohnungen. Alle Fenster sind zerborsten. Viele Menschen wurden getötet. Auch die Oberleitungen einer Buslinie sind zerstört“, stellt er betroffen fest.
„Hier ist überall Blut“
Der Clip zeigt mehrere ausgebrannte Privatautos; es sind Explosionstrichter zu sehen. Nur ein einzelner älterer Mann, den der Bischof zur Vorsicht mahnt, schleppt sich auf der Straße entlang. Es ist auch zu sehen, wie Bischof Honczaruk in einen Pkw blickt: „Hier wurde geschossen, da ist überall Blut.“
Nothilfe auch für die Ostukraine
Die Lage in Charkiw und andernorts spitzt sich derweil weiter zu. „Kirche in Not“ hat nach Kriegsausbruch ein Nothilfe-Paket in Höhe von einer Million Euro auf den Weg gebracht. Das Geld kommt Priestern und Ordensleuten zugute, die im ganzen Land in den Pfarreien, bei den Flüchtlingen, in Waisenhäusern und Altenheimen arbeiten. Darüber hinaus leistet das Hilfswerk Nothilfe für die vier griechisch-katholischen Exarchate und die beiden lateinischen Diözesen in der Ostukraine, die Charkiw, Donezk, Saporischschja, Odessa und die Krim abdecken.
Die Projektpartner von „Kirche in Not“ in der Ukraine bitten angesichts der Kriegslage neben der direkten Hilfe auch um das Gebet. Sie danken für die erfahrbare Solidarität weltweit. „Kirche in Not“ hat ein Gebet um Frieden in der Ukraine veröffentlicht. Download- und Bestellmöglichkeit unter: www.kirche-in-not.de/shop.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Nothilfe Ukraine
Auch Papst Franziskus beobachtet die Entwicklungen an der Ostgrenze der Ukraine und rief zum Gebet auf: „Ich appelliere eindringlich an alle Menschen guten Willens, ihr Gebet zum Allmächtigen Gott zu erheben, damit jede politische Aktion und Initiative im Dienst der menschlichen Geschwisterlichkeit stehe, mehr als der Einzelinteressen. Wer seine eigenen Ziele zum Schaden anderer verfolgt, verachtet seine eigene Berufung als Mensch, denn wir wurden alle als Geschwister geschaffen.“
Besonders werden wir in unseren Mittagsgebeten der Menschen in der Ukraine in den Gebeten gedenken. Schließen Sie sich bitte an, damit der Glaube lebt und unser Gebet stärker sein möge als Waffen.
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