Dies stellte Bischof Laurent Birfuoré Diabiré aus Dori in Burkina Faso gegenüber KIRCHE IN NOT fest. In dem westafrikanischen Land nehmen terroristische Übergriffe rapide zu. Ins Visier gerät immer mehr auch die christliche Minderheit des Landes, die rund ein Viertel der Bevölkerung ausmacht.
„Alle wurden durchsucht. Vier Bewohner trugen Kreuze. Sie wurden getötet, weil sie Christen waren.“ Nach der Exekution hätten die Terroristen auch die übrigen Bewohner bedroht: Wer nicht zum Islam konvertiere, würde das gleiche Schicksal erleiden.
Dies war bereits die fünfte Attacke gegen Christen in diesem Jahr; dabei verloren mindestens 20 Menschen ihr Leben – unter ihnen auch zwei katholische und ein protestantischer Geistlicher. Auch in seinem Bistum Dori sei am 17. März der Priester Joël Yougbaré entführt worden, so Diabiré. Seitdem gebe es kein Lebenszeichen mehr von ihm.
„Ich habe den Eindruck, dass sie einen Konflikt zwischen den Religionen auslösen wollen“, sagte der Bischof. Denn in Burkina Faso funktionierte bislang das Zusammenleben der Religionen reibungsfrei – auf allen Ebenen. So sind in zahlreichen Familien einige Mitglieder Christen, andere Muslime.
„Am Anfang dachte man, dass die Extremisten alle Ausländer wären. Aber mittlerweile wird klar, dass einige von ihnen aus Burkina Faso kommen“, so der 53-Jährige. Ein Teil der Extremisten hätte jedoch noch eine weitere Motivation: „Sie betrachten diese terroristische Bewegung einfach als Ausdruck ihres Glaubens.“
Angesichts des Leids sei es sehr schmerzlich, dass niemand die christlichen Gemeinden beschütze – und der Terror ausländische Unterstützer habe, erklärte der Bischof. „Deshalb möchte ich mich an die internationale Gemeinschaft wenden: Wer die Macht hat, etwas zu tun, möge diese Gewaltwelle beenden!“
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