Nach offiziellen Angaben des Päpstlichen Jahrbuchs „Annuario Pontificio“ aus dem Jahr 2020 war sie eine von sechs Ordensschwestern im Land. Die Zahl der Katholiken wurde damals mit 200 angegeben. Heute dürfte davon nur eine Handvoll übriggeblieben sein, und auch das ist ungewiss.
Religionsfreiheit in Afghanistan sei auch schon vor Abzug der westlichen Truppen nicht respektiert worden, erklärt die Ordensfrau. Als Christen seien sie ständig von den Behörden kontrolliert worden. „Wir Ordensschwestern mussten uns wie die einheimischen Frauen kleiden. Ein Kreuz durften wir nicht tragen.“
Die Zusammenarbeit lief über Religionsgrenzen hinweg: „Einheimische Lehrer, Wachpersonal und Köche arbeiteten mit uns zusammen.“ Es ist ein Trost für Schwester Shahnaz, dass ihre engsten Mitarbeiter mithilfe des italienischen Militärs ebenfalls aus Afghanistan ausgeflogen werden konnten.
Doch eine große Sorge bleibt: „Die Familien unserer Kinder, die uns weiter kontaktieren und um Hilfe bitten, blieben in ihren Häusern und sind in Gefahr.“
„Die Fahrt zum Flughafen war schwierig. Es gab Schießereien, wir mussten zwei Stunden anhalten und uns in Sicherheit bringen. Aber am Ende haben wir es geschafft.“
Die westlichen Staaten sollten sich dafür einsetzen, dass Helfer wie die Ordensfrauen wieder ins Land dürfen. Hoffnung setzt sie auf Bildung und Kulturprojekte, diese könne die Mentalität vor allem der jungen Afghanen ändern. „Es gibt viele junge Frauen, die ihre Freiheitsrechte nicht aufgeben wollen. Aber es ist notwendig, die junge Generation auszubilden. Demokratie wird nicht exportiert, sie wird kultiviert.“
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