Doch diese Parteilichkeit passe nicht für Christen, denn sie hätten sowohl auf israelischer wie palästinensischer Seite Glaubensgeschwister. Schnabel erinnerte daran, dass bei den Terrorangriffen der Hamas am 7. Oktober 2023 auch christliche Migranten ermordet worden seien. Bei den folgenden Kämpfen im Gaza-Streifen seien mindestens 36 Christen ums Leben gekommen.
Das bringe ihm und seinen Mitbrüdern jedoch viel Feindschaft ein, berichtete der Abt: „Wir werden regelmäßig auf der Straße angespuckt. Unsere Fensterscheiben wurden eingeworfen. Wir haben schon mehrere Brandanschläge erlebt. Unser Klosterfriedhof wurde schon ein paar Mal geschändet.“
Er fordere gerade die Christen in Deutschland auf, „nicht nur den Politikern nachzuplappern, sondern auf das zu hören, was Christus gesagt hat“. Vokabeln wie „Staatsräson“ oder „Siedlerkolonialismus“ kämen nicht in der Bibel vor, dafür aber provokante Sätze wie „Liebt eure Feinde, tut denen Gutes, die euch Böses tun“, betonte Schnabel.
Viele christliche Migranten im Heiligen Land verrichteten einfachste Aufgaben wie die Reinigung von Flughafentoiletten. „Wir schauen immer auf die Mächtigen, die in den Nachrichten sind. Aber wir müssen die sehen, die am Rand sind“, forderte Schnabel.
Seine Klöster in Jerusalem und Tabgha am See Genezareth versuchten, für Menschen offen zu sein, die vom Krieg betroffen sind. Obwohl Pilger nahezu ausbleiben, habe er bislang keinen Mitarbeiter entlassen. „Ich kann nicht die Welt retten, ich kann nicht den Nahen Osten retten. Aber Gott hat mir diese Menschen anvertraut“, sagte der Abt und bat abschließend: „Beten Sie für die Bekehrung der Herzen derer, die nur noch die Sprache des Hasses kennen!“
Der „Red Wednesday“ ist eine von KIRCHE IN NOT ins Leben gerufene Aktion, um auf das Schicksal verfolgter und bedrängter Christen hinzuweisen. Jedes Jahr werden dazu Ende November Kirchen und öffentliche Gebäude rot beleuchtet; es finden Gottesdienste, Konzerte, Vorträge und Diskussionen statt. In diesem Jahr waren in Deutschland über 200 teilnehmende Pfarreien registriert. Weitere Informationen: www.red-wednesday.de
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Heiliges Land
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