Erzbischof Joseph Tobji aus Aleppo (Syrien) sowie der koptische Erzdiakon Mina Ghattas berichteten über die herausfordernde Lage der Christen in Syrien und in Ägypten.
Die Sorge um die einfachsten Dinge des Alltags wie Strom und Wasser, der Einsatz um Hinterbliebene von Kriegsopfern und körperlich versehrte Menschen mache den Alltag zu einer ständigen Tortur. „Hier kennt man den wahrhaftigen Tod“, sagte Tobji.
Die über 100 Teilnehmer im Kaiserdom rief der Erzbischof auf, weiterhin für die Menschen in Syrien zu beten und ihnen zu helfen – zumal niemand wisse, wie sich die Lage im Norden des Landes entwickle.
Die Regierungsbehörden seien zum Beispiel von Anhängern der Muslimbrüder durchsetzt, auch gebe es widersprüchliche Aussagen führender islamischer Gelehrter zum Umgang mit den Christen. Immer wieder werden Anschläge auf sie verübt, so Ghattas.
„Vor kurzem wurden in Oberägypten zwei Kirchen niedergebrannt. Offiziell heißt es, es sei keine Brandstiftung gewesen.“ Auch den koptischen Christen gebe der Glaube und die weltweit erfahrende Gemeinschaft große Kraft.
KIRCHE IN NOT erreichten beinahe täglich erschütternde Nachrichten: Christen litten unter einem fundamentalistischen Islamismus, aber auch unter autoritären Regimen und nationalistischen Bewegungen.
Dies gelte zum Beispiel für Südostasien, wo sich die Lage für Christen am meisten verschlimmert habe, so Ripka. Zu diesem Ergebnis komme der Bericht „Verfolgt und vergessen?“, den KIRCHE IN NOT Anfang November herausgebracht habe.
Für diese bedrängten Glaubensgeschwister beteten die Anwesenden unter Leitung von Pater Martin Barta, dem Geistlichen Assistent von KIRCHE IN NOT International. Eine Gesangsgruppe von Mitarbeitern und Freunden des Hilfswerks umrahmte die Gebetsstunde musikalisch.
So wurden in diesem Jahr zum Beispiel 120 Gebäude in Großbritannien in rotes Licht getaucht, auf den Philippinen über 2000 Pfarrkirchen sowie die Kathedralen von Melbourne und Sydney in Australien.
Folgen werden am 27. November der Wiener Stephansdom und öffentliche Gebäude in der österreichischen Hauptstadt. Auch in Deutschland fanden in diesem Jahr bereits „Abend der Zeugen“ in München, Berlin, Neumarkt in der Oberpfalz und an weiteren Orten statt, bei denen Gebäude öffentlichkeitswirksam rot angestrahlt wurden.
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