Zu diesem Ergebnis kommt der neue Bericht „Verfolgt und vergessen?“ von KIRCHE IN NOT. Er wurde vom britischen Nationalbüro des weltweiten päpstlichen Hilfswerks erstellt und liegt nun in deutscher Übersetzung vor.
Der Bericht umfasst den Zeitraum von 2017 bis 2019 und stellt die Entwicklung der Christenverfolgung in zahlreichen Weltregionen vor. Was die Entwicklung für die einzelnen Christen bedeutet, wird anhand zahlreicher Fallbeispiele und kurzer Länderberichte illustriert.
Ein zentraler Befund von „Verfolgt und vergessen?“: In den Ländern des Nahen Ostens ist nach dem militärischen Sieg über den sogenannten „Islamischen Staat“ der Völkermord an Christen und anderen Minderheiten gestoppt.
Vor dem Jahr 2003 gab es im Irak noch rund 1,5 Millionen Christen. Bis Mitte 2019 ist die Zahl auf deutlich unter 150 000 gefallen – ein Rückgang von bis zu 90 Prozent innerhalb nur einer Generation. Auch in Syrien ist die Anzahl der Christen seit Beginn des Krieges im Jahr 2011 um zwei Drittel zurückgegangen.
Die für Christen wie andere religiöse Minderheiten erforderlichen Hilfen wurden von der internationalen Gemeinschaft jedoch zu wenig gewährt, so der Bericht. Für den Wiederaufbau im Irak seien zum Beispiel von den USA umfangreiche Mittel zugesagt worden, die Auszahlung jedoch stockte.
KIRCHE IN NOT und weitere Organisationen setzen sich für die Wiederbesiedelung christlicher Dörfer in der Ninive-Ebene ein. Dort ist mittlerweile rund die Hälfte der ehemaligen Bewohner zurückgekehrt.
Neben islamistischen Gruppen sind ein zunehmender Nationalismus und autoritäre Regime für das gewaltsame Vorgehen gegenüber Christen verantwortlich. In Indien sind allein 2017 über 450 antichristliche Überfälle gemeldet worden, die meist auf das Konto von nationalistischen Hindus gehen.
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