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Flüchtlingsdramen abseits der Medien

Flüchtlingsdramen abseits der Medien

KIRCHE IN NOT weist auf die prekäre Lage in afrikanischen Ländern hin

16.09.2019 aktuelles
Immer mehr Menschen in Afrika müssen ihre Heimat verlassen, da in zahlreichen Ländern des Kontinents blutige Konflikte und Terror zunehmen.

 

Besonders die Christen litten unter dem Konflikt mit den Fulani-Stämmen in den westafrikanischen Staaten Nigeria und Burkina Faso, zumal auch die Terrormiliz „Boko Haram“ in beiden Ländern noch nicht unter Kontrolle sei. Darauf weist die Leiterin der Projektabteilung von KIRCHE IN NOT, Regina Lynch, hin.

Die Anwältin und Autorin Ewelina Ochab ergriff im September 2017 nach einer von KIRCHE IN NOT veranstalteten internationalen Konferenz in Rom die Initiative, um die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf Verletzungen der Religionsfreiheit zu lenken.

August 2014: Tausende geflüchtete Menschen kampieren unter freiem Himmel in Erbil (Foto: ankawa.com).
„Vor allem im Norden und Osten Burkina Fasos kommen Terroristen in Dörfer und zwingen Christen zur Flucht. Das verbreitet immer mehr Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung“, berichtet sie. Das sei insofern bedauerlich, da Burkina Faso in der Vergangenheit für das gute Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen bekannt gewesen sei. „Dieses Verhältnis sei nun vergiftet“, sagt Lynch.

 

Jeden Tag kommen 37 000 Flüchtlinge weltweit hinzu

Auch in anderen Regionen seien Christen immer wieder Bedrohungen durch Dschihadisten ausgesetzt, wie zum Beispiel im Niger oder in Kamerun. „Aber wir müssen den Menschen immer wieder vor Augen halten, dass nicht alle Muslime Extremisten sind“, so die Vertreterin von KIRCHE IN NOT.

Laut dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) müssen pro Tag im Schnitt 37 000 Menschen weltweit ihre Habseligkeiten zusammenpacken und ihre Heimat verlassen. Nicht alle Flüchtlingsdramen sind in den Medien hierzulande präsent.

Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände des Priesterseminars des Bistums Bangassou/Zentralafrikanische Republik (Foto: Fundación Bangassou).
„Im Nordwesten Ugandas leben über 1,2 Millionen Flüchtlinge aus dem Südsudan. Hinzu kommen Geflüchtete, die in der Hauptstadtregion um Kampala leben. Vor allem viele junge Menschen sind traumatisiert, weil sie eigene Verletzungen erlitten haben oder die Ermordung ihrer Eltern mit ansehen mussten“, berichtet Lynch.

 

Kirche als erste Anlaufstelle für Hilfsangebote

Weitere Beispiele sind Tansania, wo riesige Flüchtlingslager mit bis zu 150 000 Menschen entstanden sind, oder Äthiopien, wo immer mehr Menschen aus Eritrea Zuflucht suchen.

Von staatlicher Seite kommt in den genannten Ländern meist keine Hilfe, Versorgungsstrukturen müssen oft erst mühsam aufgebaut werden. Doch die Kirche ist immer schon vor Ort. „In vielen Ländern bietet die Kirche Erstanlaufstellen und Camps für Flüchtlinge, die von KIRCHE IN NOT unterstützt werden“, erklärt Lynch.

Verteilung von Lebensmitteln an Mütter mit Kindern.
Durch den Kontakt zu den Projektpartnern vor Ort habe man einen guten Überblick über die Lage und könne dort helfen, wo es notwendig ist.

 

Materielle, psychologische und pastorale Hilfe

„Dabei geht es um grundlegende Dinge zum Leben, wie zum Beispiel Lebensmittel, Kleidung oder Hygienebedarf), psychologische Hilfe, aber auch das Angebot pastoraler Hilfe wie Unterstützung beim Bau von Kirchen und Gebetsräumen in zerstörten Dörfern oder den Kontakt zu einem Priester.“

Neben der praktischen Hilfe durch Spenden sei aber auch das Gebet für die Christen in Not wichtig, um sich mit ihnen zu verbinden und auf diese Weise Solidarität auszudrücken, so Lynch.

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