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Paderborner Dom aus Solidarität mit verfolgten Christen rot angestrahlt

Paderborner Dom aus Solidarität mit verfolgten Christen rot angestrahlt

Afrika-Missionar Hans-Joachim Lohre aus Hövelhof berichtet über seine Gefangenschaft in Mali

25.11.2024 aktuelles
Der Hohe Dom in Paderborn ist am Abend des Sonntags, 24. November, als Zeichen der Solidarität mit bedrängten und verfolgten Christen rot angestrahlt worden. Hintergrund ist der „Red Wednesday“ (roter Mittwoch) von KIRCHE IN NOT. Rund um diesen Aktionstag werden auf allen Kontinenten Kirchen und öffentliche Gebäude rot beleuchtet, um auf das Menschenrecht der Religionsfreiheit aufmerksam zu machen. Der Paderborner Dom ist nach 2022 und 2023 bereits zum dritten Mal Teil der Aktion gewesen.

 

Im Gottesdienst am Sonntagmittag wies Dompastor Matthias Klauke darauf hin, dass das Schicksal der verfolgten Glaubensgeschwister nicht egal sei. Die Predigt hielt der aus Hövelhof bei Paderborn stammende Priester Pater Hans-Joachim „Ha-Jo“ Lohre.

Der Afrika-Missonar wurde im November 2022 von Dschihadisten in Mali entführt und kam ein Jahr später am 26. November wieder frei. Er sei in dieser Zeit gut behandelt worden und hätte mit den Entführern über den Glauben gesprochen. Sein Glaube habe ihn während der gesamten Zeit getragen. „Jede schwierige Situation im Leben ist eine Einladung, mit dem Glauben ernst zu machen“, so Pater Ha-Jo.

Pater Ha-Jo Lohre bei seiner Predigt im Paderborner Dom.
Nach dem Gottesdienst hatte KIRCHE IN NOT zu einem weltkirchlichen Nachmittag in das Forum St. Liborius eingeladen. Im Gespräch mit dem Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland, Florian Ripka, ging Pater Ha-Jo, der seit vielen Jahren im westafrikanischen Mail tätig gewesen ist, noch einmal näher auf seine Entführung ein und erläuterte die Hintergründe. Er sei nicht wegen seines Christseins gefangen genommen worden, sondern weil er ein Deutscher sei. Die Entführer seien der Ansicht, dass Deutschland sich im Krieg gegen muslimische Einwohner befinde, und forderten, dass alle Deutsche aus dem Land gehen sollten.

 

Dialog zwischen den Religionen

Pater Ha-Jo kritisierte, dass die Medien nicht über die große Mehrheit, die friedlich in Mali zusammenlebt, berichtet, sondern über „die, die am lautesten schreien“. Die islamistische Ideologie sei nicht militärisch zu lösen. Vielmehr ginge es um einen Dialog zwischen Christen und Muslimen, um eine Brücke zwischen den Religionen zu bauen. Dazu gehöre, dass Christen ihren Glauben ernstnehmen sollten und Muslime nicht mit Dschihadisten gleichsetzen. Demnächst beginnt Pater Ha-Jo eine neue Aufgabe in einer Pfarrei in Marseille, wo er seinen Einsatz im christlich-islamischen Dialog fortführen wird.

Pater Ha-Jo Lohre berichtete im Gespräch mit Florian Ripka, Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland, über die Zeit, als er von Dschihadisten in Mali festgehalten wurde.
Der 24. November war der Abschluss der Aktionswoche zum „Red Wednesday“ von KIRCHE IN NOT, den es seit 2015 gibt. In diesem Jahr sind in über 20 Ländern Kirchen und Gebäude rot angestrahlt worden. Häufig werden begleitend Gebetstreffen und Informationsveranstaltungen angeboten, wie in Paderborn. In Deutschland haben in diesem Jahr rund 200 Pfarreien bei der Aktion „Red Wednesday“ mitgemacht.

 

Nähere Informationen zur Aktion finden sich auf der Webseite www.red-wednesday.de.
Über die Situation der verfolgten Christen in 18 Ländern informiert der Bericht „Verfolgt und vergessen?“, der im Rahmen des „Red Wednesday“ am 21. November in Fulda vorgestellt worden ist. Er ist bei KIRCHE IN NOT als DIN-A4-Broschüre (ein Euro zuzüglich Versandkosten) und als kostenloser Download erhältlich.

Informationen über die aktuelle Lage der Religionsfreiheit weltweit stellt KIRCHE IN NOT unter: www.religionsfreiheit-weltweit.de zur Verfügung.

Mali: Ein Jahr in der Hand von Islamisten (mit Pater Hans-Joachim Lohre)

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