Eine der Initiatorinnen des Gedenktags, die polnische Anwältin und Menschenrechtsaktivistin Dr. Ewelina Ochab, zieht eine alarmierende Bilanz: „Die Situation hat sich nicht gebessert. Es gibt viele Beispiele religiös motivierter Gewalt: vom Sudan bis zur Demokratischen Republik Kongo, von Nigeria bis Kamerun. Die Liste ist lang“, sagte Ochab gegenüber KIRCHE IN NOT. Auch im Irak verschlechtere sich zehn Jahre nach den Gräueltaten des „Islamischen Staates“ die Lage erneut: „Die Zukunft sieht düster aus.“
Die internationale Gemeinschaft müsse sich darauf verständigen, wie sie auf weltanschauliche Gewalt reagiert, forderte Ochab: „In dieser Hinsicht gibt es nur sehr geringe Fortschritte. Wir brauchen einen Aktionsplan mit klaren Zielen und Fristen. Der muss Schritt für Schritt umgesetzt werden, ohne Ausnahme.“
„Ich habe daraufhin den Text für die UN-Resolution entworfen und anschließend Staaten gesucht, die sie unterstützen. Damals war die Erinnerung an die Gräueltaten gegen religiöse Minderheiten im Irak noch sehr präsent. Es war klar, dass mehr getan werden muss, um sicherzustellen, dass wir über das Thema nachdenken und uns auf die allgegenwärtige Gewalt konzentrieren“, schilderte Ochab.
Unterstützung für ihre Gedenktag-Idee habe sie auch bei KIRCHE IN NOT gefunden, betonte die Anwältin: „Das Hilfswerk hat mich von Anfang an unterstützt, auch bei der Kontaktaufnahme mit Staaten und Politikern.“ KIRCHE IN NOT gibt alle zwei Jahre die Studie „Religionsfreiheit weltweit“ heraus. Diese nimmt die Menschenrechtslage in 196 Staaten in den Blick und dokumentiert Verstöße gegen die Religionsfreiheit. Das Hilfswerk macht sich dafür stark, einen internationalen Aktionsplan auf UN-Ebene zu entwickeln, um gegen religiöse Gewalt vorzugehen.
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