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Pakistan: Angriffe auf Christen weiter ungestraft

Pakistan: Angriffe auf Christen weiter ungestraft

„Mehr als 300 mutmaßliche Täter wurden verhaftet, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie vor Gericht gestellt werden", sagte der Bischof von Faisalabad

10.04.2024 aktuelles
Knapp acht Monate nach den verheerenden Angriffen auf Christen in der nordpakistanischen Stadt Jaranwala, bei denen mehr als 20 Kirchen in Brand gesteckt und über 100 Häuser zerstört worden waren, sieht der katholische Bischof von Faisalabad, Indrias Rehmat, keine Anzeichen für eine Aufarbeitung oder Wiedergutmachung seitens des Staates.
Täter werden nach und nach freigelassen

Im Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) sagte Rehmat: „Mehr als 300 mutmaßliche Täter wurden verhaftet, aber es ist
unwahrscheinlich, dass sie vor Gericht gestellt werden. Nach und nach werden sie wieder freigelassen. Niemand wurde angeklagt.“ Der Bischof fügte hinzu: „Wir wollen Gerechtigkeit. Die Schuldigen müssen zur Rechenschaft gezogen werden, damit dies eine Lehre für andere ist.“

Bischof Indrias Rehmat, Diözese Faisalabad.

„Ich konnte sogar noch den Rauch riechen“

Der Bischof kritisierte außerdem die mangelhaften Instandsetzungsarbeiten seitens der Regierung an drei ausgebrannten Kirchen. Die Kirchengebäude könnten bis heute nicht ohne Gefahr betreten werden. Rehmat berichtete: „Ich habe mir die
Reparaturarbeiten der Regierung an beschädigten Gebäuden angesehen, und habe sie dann gebeten, die Arbeiten einzustellen. Sie wollten den Medien zeigen, dass alles in Ordnung sei, aber sie haben nur die Wände getüncht. Ich konnte sogar noch den Rauch riechen. Es ist nicht ratsam, unter diesen Dächern zu beten.“

Bischof Rehmat besucht Jaranwala nach den Angriffen im August 2023.

Nicht-staatliche Hilfen kommen an

Positiv bewertete Bischof Rehmat hingegen die Fortschritte der von „Kirche in Not“ unterstützten Renovierungsarbeiten an 150 von Christen bewohnten Häusern in Jaranwala. In einem weiteren Hilfspaket werden von der Gewalt betroffene Familien zudem Motorräder und Autorikschas erhalten, damit sie einer Arbeit als Taxifahrer oder Kuriere nachgehen können. Bis zu 400 Kinder werden außerdem mit Schulbüchern und Schultaschen ausgestattet.
Der Bischof dankte allen Spendern von „Kirche in Not“ für Ihre Hilfe: „Wir sind sehr dankbar für diese großartige Unterstützung. Wir alle beten für ‚Kirche in Not‘ und alle Wohltäter.“

Bitte unterstützen Sie die Arbeit der Kirche in Pakistan mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Pakistan

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