„Es ist eine gute Nachricht, dass Bischof Rolando José Álvarez Lagos nicht mehr im Gefängnis ist. Man darf jedoch nicht vergessen, dass er 16 Monate inhaftiert war“, erklärte die Geschäftsführende Präsidentin von KIRCHE IN NOT, Regina Lynch, am internationalen Sitz in Königstein im Taunus.
Bischof Álvarez war im Februar 2023 zu 26 Jahren Haft verurteilt worden, er hatte bereits zuvor ein halbes Jahr unter Hausarrest gestanden. Regierung und Justiz legten ihm „Ungehorsam, Untergrabung der nationalen Integrität“ und weitere Delikte zur Last. Zuletzt hatten sich unter anderem US-Abgeordnete und der UN-Hochkommissar für Menschenrechte für Álvarez eingesetzt.
Lynch wies darauf hin, dass in Nicaragua nun drei der neun Diözesen von Bischöfen im Exil geleitet würden. Das sind Matagalpa und Estelí, denen Bischof Álvarez vorstand, sowie die Diözese Siuna von Bischof Mora. „Im Jahr 2019 ging der Weihbischof von Managua, Silvio José Báez Ortega, aus Sicherheitsbedenken ins Exil.“
Vor den jüngsten Ereignissen hat die Regierung Nicaraguas bereits mehrfach Kleriker freigelassen und anschließend ausgewiesen: So wurden im Oktober 2023 zwölf Priester in den Vatikan ausgeflogen, im Februar waren weitere Geistliche Teil einer Massenausweisung in die USA. Im März 2022 war bereits der Apostolische Nuntius in Nicaragua, Erzbischof Waldemar Stanisław Sommertag des Landes verwiesen worden.
„Die Einschränkungen der Religionsfreiheit in Nicaragua halten an“, erklärte Regina Lynch. „Wir beten dafür, dass die Kirche und die Menschen dort eines Tages ihre Meinung frei äußern und ihren Glauben ohne Furcht und Repressalien praktizieren können.“
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