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Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen: „Wegschauen kostet Menschenleben“

Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen: „Wegschauen kostet Menschenleben“

Gedanken von KIRCHE IN NOT-Geschäftsführer Florian Ripka zum 26. Dezember

26.12.2023 aktuelles
Am 26. Dezember, dem Gedenktag des ersten christlichen Märtyrers Stephanus, begeht die katholische Kirche in Deutschland den Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen. Zu diesem Anlass erklärt der Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland, Florian Ripka:

 

„Am 10. Dezember wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 75 Jahre alt. Sie sichert in Artikel 18 Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit zu. 147 Staaten haben die Menschenrechtserklärung bis heute anerkannt. Dennoch lebt die Mehrheit der Weltbevölkerung in Staaten, in denen die Religionsfreiheit ganz oder teilweise eingeschränkt ist. Das betrifft auch viele Christen.

KIRCHE-IN-NOT-Deutschland-Geschäftsführer Florian Ripka.
Mit Erschrecken stellen wir bei KIRCHE IN NOT fest, dass Christenverfolgung nicht mehr nur von extremistischen Gruppen oder Einzelakteuren ausgeht, sondern zunehmend auch von Regierungen. Oft bringt es unsere Projektpartner schon in Gefahr, wenn wir öffentlich über diese Verfolgung sprechen. Diese Tendenz hat besorgniserregend zugenommen.

 

Christenverfolgung auch durch Regierungen

Das zu Ende gehende Jahr hat fast wöchentlich neue Schreckensnachrichten in Sachen Christenverfolgung gebracht: In afrikanischen Staaten wie Nigeria gehören die Entführungen von Geistlichen und Ordensschwestern mittlerweile zur Tagesordnung. In den Staaten der Sahelzone bekommt der Terror gegen die Bevölkerung immer mehr eine christenfeindliche Färbung.

Zerstörtes Fortbildungszentrum der Erzdiözese Imphal nach den Ausschreitungen im indischen Bundesstaat Manipur.
In Indien gewinnen hindunationalistische Kräfte die Oberhand, die Übergriffen auf Christen wie im Bundessstaat Manipur weitgehend tatenlos zusehen. Auch in Pakistan kam es in diesem Jahr in der Provinz Punjab zu schweren christenfeindlichen Attacken, die von einem aufgeheizten Mob ausgingen.

 

„Religionsfreiheit ist kein Nischenthema“

Erst vor wenigen Wochen, am ersten Advent, wurden bei einem Bombenanschlag auf einen katholischen Gottesdienst in der philippinischen Provinz Mindanao vier Menschen getötet. Christenverfolgung findet statt, Religionsfreiheit ist kein Nischenthema!

Es reicht nicht aus, wie oft behauptet wird, wenn Religionsgemeinschaften mehr oder weniger ungehindert Gottesdienst feiern können. In vielen Ländern steht nach wie vor der Religionswechsel unter Strafe, auch davon sind viele Christen betroffen.

Übersicht der Länder mit schwerwiegenden Verletzungen der Religionsfreiheit aus der Studie „Religionsfreiheit weltweit 2023“.
Leider stößt das Thema Christenverfolgung und Religionsfreiheit oft an eine Mauer des Schweigens: Zu vielen Verfolgerstaaten bestehen Geschäfts- und Handelsbeziehungen. Doch Wegschauen kostet Menschenleben. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn in das neu verabschiedete EU-Lieferkettengesetz auch die Einhaltung der Religionsfreiheit einbezogen würde.

 

„Hinschauen auf die Not der Glaubensgeschwister“

Wir von KIRCHE IN NOT freuen uns, dass immer mehr Christen in Deutschland hinschauen auf die Not unserer Glaubensgeschwister: Ende November haben wieder zahlreiche Kathedralen und Pfarreien bei unserem ,Red Wednesday’ mitgemacht.

Gotteshäuser und öffentliche Gebäude werden in Erinnerung an verfolgte Christen rot angestrahlt, es finden Gebete und Andachten statt – auch in ökumenischer Verbundenheit. Das ist ein ermutigendes Zeichen, das auch unsere Projektpartner wahrnehmen.

Der rot beleuchtete Inneraum des Regensburger Doms anlässlich des „Red Wednesday 2023“, der weltweiten Solidaritätsaktion mit verfolgten Christen.
Der Einsatz für verfolgte Christen und Religionsfreiheit gehört zusammen – weltweit, aber auch bei uns. Der Gebetstag am 26. Dezember kann anspornen, wachsam zu sein, wenn Glaube und Religionsausübung aus dem öffentlichen Diskurs abgedrängt werden. Als Christen haben wir etwas zu sagen und der Welt etwas zu verkünden – der Mut der verfolgten Christen kann uns dafür Vorbild sein.“

Helfen Sie verfolgten Christen weltweit

Unterstützen Sie die Hilfe für verfolgte und bedrängte Christen mit Ihrer Spende – online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05

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