KIRCHE IN NOT begleitet Samson Shukardin, den katholischen Bischof von Hyderabad, bei einem Besuch in der Gegend, die im Sommer 2022 von schweren Überflutungen heimgesucht wurde.
Theoretisch könnten sich die Familien der Farmarbeiter so eine bescheidene Existenz aufbauen. Praktisch stecken die meisten in einer tiefen Schuldenfalle, durch die sie Leibeigene der reichen Großgrundbesitzer werden.
Denn fällt eine Ernte aus, verlieren die Familien nicht nur ihren eigenen Anteil, sondern müssen dem Landbesitzer auch seinen erwarteten Gewinn erstatten. Können sie nicht zahlen, müssen sie bleiben und Fronarbeit leisten. Diese Knechtschaft bestimmt das Schicksal vieler vorwiegend christlicher und hinduistischer Familien in der Region Sindh.
„Wer zur Schule geht, findet später eine Arbeit in den Städten“, erklärt Bischof Shukardin. „So entkommen zumindest die Kinder aus dem Teufelskreis der Armut.“ Der Unterricht findet oft unter freiem Himmel statt, denn eine Schule darf nur gebaut werden, wenn der Landbesitzer zustimmt. „Viele der Großgrundbesitzer sehen den Unterricht als Bedrohung für ihre Lebensgrundlage und verbieten den Bau einer Schule“, sagt Bischof Shukardin.
Mit der von KIRCHE IN NOT finanzierten Fluthilfe konnten die Familien in diesem Dorf mit Lebensmitteln versorgt und medizinisch betreut werden. Um dem Hilfswerk dafür zu danken, sind die Menschen aus der Umgebung zusammengekommen.
Bischof Samson Shukardin ist sich bewusst, dass die von Dorf zu Dorf ziehenden Lehrer in improvisierten Schulgebäuden nur eine Notlösung sein können. Deshalb hat er KIRCHE IN NOT um Unterstützung gebeten, um Kindern noch mehr Zugang zu Bildung zu verschaffen. Dazu baut die Diözese Hyderabad katholische Internate auf. So zum Beispiel in Tando Allahyar. Der Ortsname bedeutet übersetzt „die von Gott gesegnete Stadt“.
Bischof Shukardin lächelt. „Wir Christen lieben unser Land, aber wir sind nur eine kleine Minderheit von gut zwei Prozent der Bevölkerung. Darum wäre es gut, wenn mehr Christen wichtige Posten in der Armee, der Polizei und der Verwaltung haben.“ Tarja nickt. Sie wird ihr Bestes dafür geben.
Ob das ausreicht, ist allerdings nicht gesagt. „Die Inflation im Land ist sehr hoch, die Preise für Lebensmittel haben sich innerhalb eines Jahres verdoppelt“, berichtet Bischof Shukardin. „Die Eltern der Kinder können sich das Schulgeld nicht leisten, sie sind auf Stipendien angewiesen.“
Doch die Nachfrage der christlichen Familien bleibt groß. Darum braucht es auch in Zukunft die Hilfe menschlicher „Engel“, die dazu beitragen, damit die Kinder der Provinz Sindh der Leibeigenschaft entkommen und als mündige Erwachsene für ihr Auskommen sorgen können.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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BIC: GENODEF1M05
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