„Bei der heiligen Messe flossen viele Tränen“, sagte ein Vertreter der katholischen Kirche St. Paul, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben muss. „Es war ein schmerzhafter Moment, aber auch eine Chance, den Verlust und die Trauer miteinander zu teilen.“ Obwohl mehr als 30 Polizisten den Gottesdienst bewachten, hätte unter den Teilnehmern Angst geherrscht. Auch Tage nach den Ausschreitungen würden Christen auf offener Straße bedroht und beleidigt.
Zahlreiche Christen sind nach dem Ende der Ausschreitungen wieder nach Jaranwala zurückgekehrt. Sie seien entsetzt über das Ausmaß der Verwüstungen, berichtete ein Partner von KIRCHE IN NOT: „Sie haben nichts vorgefunden. Sie schlafen auf dem Boden, es gibt kein elektrisches Licht. Aber sie können nicht weiter auf der Straße und auf den Feldern schlafen.“
Die Pfarrgemeinden verteilen in der Zwischenzeit Lebensmittelpakete, Seife und andere Hygieneartikel, Tassen, Teller und andere Haushaltswaren – viele Wohnungseinrichtungen sind komplett zerstört.
Die Bischöfe dankten für die Solidarität aus dem In- und Ausland, stellten aber auch die Frage: „Wird es Gerechtigkeit geben? Es ist sehr traurig, sagen zu müssen, dass die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass nichts passiert ist und alles vergessen wurde.“
Die jüngsten Ausschreitungen in der Region Jaranwala hatten begonnen, nachdem extremistische Muslime zwei Christen beschuldigt hatten, den Koran geschändet zu haben. Nach Angaben lokaler Ansprechpartner von KIRCHE IN NOT zerstörten extremistische Muslime dabei hunderte von Wohnhäusern, 24 Kirchen verschiedener Konfessionen und einen christlichen Friedhof. Die Zahl der Christen in Pakistan liegt bei zwei Prozent der Gesamtbevölkerung.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
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BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Pakistan
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