Besonders betroffen seien die koptischen Christen. Ihre Wurzeln liegen in Ägypten, sie seien aber schon seit über hundert Jahren im Sudan ansässig. „Einige Kirche wurden von den Kämpfern der ,Rapid Support Forces’ (RSF) angegriffen, darunter die koptische Kathedrale von Khartum“, sagte Naranjo. Die Oppositionstruppen hätten die Kirche in der Hauptstadt zu einem ihrer Kommandozentrum gemacht.
Im Sudan liefern sich seit Mitte April die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo einen blutigen Machtkampf. Ein Großteil der Kämpfe findet in dicht besiedelten Vierteln der Hauptstadt Khartum statt. Der Anteil der Christen im Sudan liegt bei unter fünf Prozent der Gesamtbevölkerung.
Unabhängig von der Religionszugehörigkeit seien die Einwohner in den umkämpften Gebieten enormen Belastungen ausgesetzt, berichtete der Missionar: Es mangle an Lebensmitteln, Wasser und Strom. Vielfach hätten Soldaten die Häuser von Zivilisten besetzt.
All das mache das Überleben sehr schwer, zumal im Sudan eine große Hitze herrsche. Mindestens 3900 Todesopfer wurden UN-Angaben zufolge seit Beginn des bewaffneten Konflikts im Sudan gezählt, die tatsächliche Opferzahl dürfte aber weit größer sein. Der Konflikt habe zudem mehr als drei Millionen Menschen in die Flucht getrieben.
Angesichts der gefährlichen Lage könnten Helfer aus dem Ausland kaum in die Hauptstadt Khartum oder andere umkämpfte Gebiete vordringen. Die Menschen organisierten sich selbst, und es gebe einige lokale Gruppen, die sich für besonders notleidende Menschen einsetzen.
Der bewaffnete Konflikt erschwert es auch KIRCHE IN NOT, mit den Projektpartnern im Sudan in Kontakt zu bleiben. Das Hilfswerk setzt alles daran, die christlichen Gemeinden im Land weiterhin zu unterstützen und international auf die Lage im Sudan aufmerksam zu machen, damit dieser Konflikt nicht zu einem weiteren vergessenen Krieg in Afrika wird.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Sudan
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