Nach KIRCHE IN NOT vorliegenden Informationen seien mindestens zwei Priester in den Bezirken Madriz und Nueva Segovia verhaftet worden, nachdem sie in ihren Sonntagsgottesdiensten für Bischof Álvarez gebetet hatten.
„Wir erleben gerade einen Prozess, der die Kirche in Nicaragua zum Schweigen bringen will“, erklärte die Projektdirektorin von KIRCHE IN NOT, Regina Lynch. „Die Lage ist kritisch, die Polarisierung groß und die Konfrontation stark.“ KIRCHE IN NOT ruft zum Gebet und zur Solidarität auf, damit die Kirche in Nicaragua ihre Mission fortsetzen und den Ärmsten und Schwächsten der Gesellschaft beistehen kann.
Prominentester Vertreter ist Bischof Álvarez aus Matagalpa. Er hatte sich bereits seit August 2022 in Hausarrest befunden. Am 9. Februar sollte er zusammen mit 200 politischen Häftlingen aus Nicaragua abgeschoben werden, darunter auch mehrere Geistliche und Priesteramtskandidaten.
Nachdem sich Bischof Álvarez der Abschiebung widersetzt hatte, wurde er nur einen Tag später zu 26 Jahren Haft verurteilt. Das Gericht erklärte ihn zum Landesverräter und sprach ihn schuldig, an einer Verschwörung beteiligt zu sein. Bleibt das Urteil bestehen, wäre Bischof Álvarez bis 2049 in Haft.
Die Regierung schloss kirchliche Radio- und Fernsehsender und verstaatlichte die katholische Universität in Trópico Seco. Ein im November 2022 veröffentlichter Bericht der Rechtsanwältin Martha Patricia Molina zufolge wurden im Zeitraum zwischen April 2018 und Oktober 2022 rund 400 Angriffe auf die katholische Kirche in Nicaragua verübt.
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