Bei mehr als einem Drittel der dokumentierten Fälle handelt es sich laut dem Bericht um Anfeindungen und Angriffe auf Priester, Bischöfe, Ordensfrauen, Priesterseminaristen und Gläubige. In Einzelfällen seien missliebige Personen ausgebürgert und des Landes verwiesen worden. In 19 Prozent der Fälle seien Kirchen geschändet worden; bei 17 Prozent handelt es sich um Brandstiftungen, Zerstörung oder Belagerung von Kircheneigentum. Auch seien kirchliche Krankenhäuser oder Hilfseinrichtungen vom Staat gesperrt oder ganz geschlossen worden.
Der Bericht umfasst den Zeitraum zwischen Januar 2018 und Frühjahr 2022. Aus diesem Grund sind die jüngsten Schikanen gegen die katholische Kirche in Nicaragua noch nicht enthalten: So kündigte das Innenministerium Nicaraguas Ende Juni die Schließung von 101 sozialen Institutionen an, darunter auch die Niederlassungen der von Mutter Teresa gegründeten „Missionarinnen der Nächstenliebe“. Die Ordensfrauen, die sich dem Dienst an den Ärmsten der Gesellschaft widmen, wurden des Landes verwiesen. Insgesamt mussten in den vergangenen Jahren mehr als 750 Nichtregierungsorganisationen ihre Arbeit in Nicaragua einstellen.
Bis 2018 habe es in Nicaragua nur sporadische Angriffe auf die Kirche gegeben, so der Bericht. Das habe sich geändert, als die katholische Kirche sich in auf die Seite der Demonstranten stellte, die seit April 2018 gegen die Korruption und die politische Elite des Landes protestierten. Das Regime unter Präsident Ortega ging gewaltsam dagegen vor; hunderte Menschen wurden getötet.
Die Kirche öffnete ihre Türen, um den Demonstranten Schutz zu gewähren und bot sich als Vermittlerin an. Daraufhin seien „die beleidigende und bedrohliche Sprache des Präsidentenpaars gegenüber der katholischen Führungsebene“ immer deutlicher geworden, heißt es in dem Bericht. „Die Aktionen von Behörden gegen die karitative Arbeit der Kirche in Nicaragua haben zugenommen.“
Unterstützen Sie die Arbeit der Kirche in Nicaragua, die unter Repressionen leidet, mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Nicaragua
– Nicaragua: Geistliche und Gläubige von Militär attackiert
– Projektbeispiel aus Nicaragua
– Publikationen zum Thema „Bedrängte Christen”
– Unterstützen Sie aktuelle Projektbeispiele
Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende – schnell und einfach online!