Die Tat hatte sich am 20. Juni ereignet, wurde jedoch von der örtlichen Gemeinde aus Angst vor Repressalien erst einen Tag später publik gemacht. Lokale Quellen berichteten gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“: Ein weiterer Jesuit, der unverletzt blieb, habe die Täter gebeten, die Leichen der drei Getöteten in der Kirche zurückzulassen. Diese hätten die Körper jedoch abtransportiert. Zwei Tage nach der Tat seien sie dann von der Polizei gefunden worden.
Internationalen Presseangaben zufolge gilt der Bandenboss José Noriel Portillo, genannt El Chueco, als Hauptverdächtiger. Er soll eine militante Gruppe leiten, die mit einem Drogenkartell zusammen operiert und vor allem in den südlichen Bergregionen des Bundesstaats Chihuahua aktiv ist. Die Region wird nach der dort siedelnden ethnischen Gruppe auch „Tarahumara-Gebirge“ genannt.
Der Jesuiten in Mexiko teilten in einer Erklärung mit: „Wie viele andere Regionen unseres Landes ist auch die Tarahumara-Region anhaltender Gewalt und Vernachlässigung ausgesetzt. Jeden Tag werden Frauen und Männer willkürlich getötet, so wie unsere Mitbrüder getötet wurden.“
Mit den jüngsten Morden hat sich die Zahl der getöteten Geistlichen in Mexiko seit 2019 auf insgesamt sieben erhöht. Das teilte das „Centro Católico Multimedial“ gegenüber „Kirche in Not“ mit. Mexiko sei für Priester und Seelsorger eines der gefährlichsten Länder der Welt – obwohl es nach Brasilien die Nation mit den meisten katholischen Gläubigen weltweit ist.
Der von „Kirche in Not“ alle zwei Jahre herausgegebene Bericht „Religionsfreiheit weltweit“ hat die Menschrechtslage in dem lateinamerikanischen Land als besorgniserregend eingestuft. Dies betreffe auch das Recht auf freie Religionsausübung und den Einsatz der Kirche. Die Entwicklung bleibe weiterhin negativ. Lokalen Gesprächspartnern von „Kirche in Not“ zufolge hat sich die Situation seit Amtsantritt von Präsident Andrés Manuel López Obrador Ende 2018 nochmals verschlimmert.
Auch Papst Franziskus hat im Rahmen der Generalaudienz am vergangenen Mittwoch in Rom seine Trauer über die Ereignisse zum Ausdruck gebracht: „So viele Morde in Mexiko! Ich wiederhole noch einmal, dass Gewalt niemals Probleme löst, sondern nur nutzloses Leid verstärkt.“
Unterstützen Sie den Einsatz der Kirche in Mexiko mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Mexiko
Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende – schnell und einfach online!