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Nigeria: Weitere Gewalt nach Lynchmord an einer Christin

Nigeria: Weitere Gewalt nach Lynchmord an einer Christin

20.05.2022 aktuelles
Nach der Misshandlung und Tötung einer jungen Christin ist es im Nordwesten Nigerias zu weiteren Attacken auf christliche Einrichtungen gekommen. Zuvor waren zwei mutmaßliche Täter festgenommen worden. Ein ökumenisches Bündnis hat für kommenden Sonntag, 22. Mai, zu friedlichen Protesten gegen die Gewalt aufgerufen.

 

Die 21-jährige Studentin Deborah Samuel Yakubu war am 12. Mai von Kommilitonen in Sokoto im Nordwesten Nigeria geschlagen, gesteinigt und anschließend in Brand gesteckt worden. Ihr wurde vorgeworfen, in einer WhatsApp-Gruppe den Propheten Mohammed kritisiert und damit Blasphemie begangen zu haben. Yakubu gehörte einer evangelikalen Freikirche an.

Bischof Matthew Kukah aus Sokoto (Nigeria).
Nach der Festnahme der beiden Tatverdächtigen griffen Demonstranten unter anderem die Kathedrale der katholischen Diözese Sokoto an. Jugendliche hätten Kirchenfenster eingeschlagen und einen Gemeindebus verwüstet, teilte das Bistum KIRCHE IN NOT mit.

 

Lokalen Medien zufolge wurden gezielte Falschinformationen gestreut, wonach Kirchenführer wie der katholische Bischof Matthew Hassan Kukah für die Äußerungen von Deborah Samuel Yakubu verantwortlich seien. Meldungen, auch das Haus des Bischofs sei angegriffen worden, bewahrheiteten sich indes nicht.

Christen aus Nigeria demonstrieren gegen die Gewalt in ihrem Land (Aufnahme von 2019).
Als Reaktion auf die Übergriffe rief Bischof Kukah die Christen auf „weiterhin das Gesetz zu respektieren und für eine Rückkehr zur Normalität zu beten“. Er dankte der Polizei und den lokalen Behörden für ihr schnelles Eingreifen, das eine Eskalation oder weitere Todesopfer verhindert habe.

 

KIRCHE IN NOT sieht die Situation der Christen in Nigeria mit wachsender Besorgnis. Die dschihadistische Gewalt ist vor allem im Norden Nigerias auf dem Vormarsch. Mehrfach sind auch katholische Priester entführt und ermordet worden.

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Verwendungszweck: Nigeria

Veranstaltungs-Tipp: Erzbischof aus Nigeria berichtet auf dem Katholikentag über Lage im Land

Erzbischof Matthew Man-Oso Ndagoso wird auf einer Veranstaltung von KIRCHE IN NOT während des Katholikentages in Stuttgart zu Gast sein und über die aktuelle Situation in Nigeria berichten.

 

Die Veranstaltung „Religionsfreiheit weltweit – ein Menschenrecht in Gefahr?“ findet statt am Samstag, 28. Mai, um 11:00 Uhr im Saal „Bambus“ im Willi-Bleicher-Haus, Willi-Bleicher-Straße 20, statt. An diesem Podiumsgespräch nehmen unter anderem auch der Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Frank Schwabe MdB, und sein Vorgänger Markus Grübel MdB teil.

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