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Odessa: „Der Krieg hat uns geeint“

Odessa: „Der Krieg hat uns geeint“

Bischof sendet Videobotschaft an KIRCHE IN NOT

10.03.2022 aktuelles
Der römisch-katholische Bischof der Küstenstadt Odessa, Stanislaw Schyrokoradjuk, hat sich einer kurzen Videobotschaft an KIRCHE IN NOT gewandt.

 

Seine Bischofsstadt sei zwar aktuell noch vor dem Schlimmsten bewahrt geblieben, berichtet der Bischof, aber die Lage sei äußerst angespannt. „Wir hören ständig Luftschutzsirenen und von Zeit zu Zeit Schießereien. Das ist sehr beunruhigend. Wir schlafen in einem Schutzraum im Keller.“ Tagsüber aber gehe die Arbeit für die Bevölkerung unvermindert weiter.

Ukrainische Kinder in einem Schutzkeller.
Seine Diözese Odessa-Simferopol, die auch Teile der Krim umfasst, hat sich zuerst darum gekümmert, die Kinder in Sicherheit zu bringen. „Wir haben einen Ort organisiert, der 260 Kilometer entfernt ist. … Einige Kinder und junge Familien leben dort. Wir kümmern uns um diese Menschen.“

 

Großes Bedürfnis nach Seelsorge

Es gebe auch ein großes Bedürfnis nach Seelsorge; in der Kathedrale von Odessa würden mehrmals am Tag heilige Messen gefeiert, so Bischof Schyrokoradjuk. Auch darüber hinaus stünden ständig Geistliche zur Verfügung. „Die Anwesenheit der Priester in den Kirchen ist für die Menschen von großer Bedeutung.“

Viele Seelsorger hätten im Krieg auch noch andere humanitäre Aufgaben übernommen: „Darüber hinaus gibt es in den Kirchen für die Menschen Lebensmittelpakete, andere lebenswichtige Dinge und warme Mahlzeiten.“ Die Keller unter den Kirchen dienten vielen Menschen als Zufluchtsräume, berichtet der Bischof weiter.

Bischof Stanislaw Schyrokoradjuk in der Kathedrale von Odessa.
Flüchtlinge gebe es in Odessa keine, nicht einmal aus der Krim, denn die Stadt sei zu unsicher. Im Gegenteil seien viele Menschen an sicherere Orte in der Westukraine oder ins Ausland geflohen. Die frühere Millionenstadt sei „halbleer“: „Ein unheimliches Gefühl“. Alle, die geblieben sind, halten zusammen, erzählt der Bischof: „Es herrscht Einigkeit in der Stadt, auch auf ökumenischer Ebene. Der Krieg hat uns sehr geeint, nicht nur die Katholiken, sondern auch die Menschen anderer Konfessionen und Kulturen.“

 

KIRCHE IN NOT war die erste Organisation, die Hilfe angeboten hat

KIRCHE IN NOT sei die erste Organisation gewesen, die ihn gefragt habe, wie sie helfen könne, berichtet Schyrokoradjuk. „Ich bin sehr dankbar für alle Unterstützung und Solidarität.“ Aktuell jedoch sei auch das Gebet sehr wichtig – auch als Trost für die Hinterbliebenen der Kriegsopfer, die immer mehr werden. „Wir beten täglich für den Frieden. Es ist uns wichtig, für alle zu beten, besonders aber für diejenigen, die in diesem Krieg gestorben sind.“

Die Flagge des Vatikans und der Ukraine vor der Kathedrale von Odessa.
Als Reaktion auf den Kriegsausbruch in der Ukraine hat KIRCHE IN NOT ein Nothilfe-Paket in Höhe von aktuell über einer Million Euro auf den Weg gebracht. Das Geld komme nach Aussage des Geschäftsführenden Präsidenten von KIRCHE IN NOT, Dr. Thomas Heine-Geldern, Priestern und Ordensleuten zugute, die im ganzen Land in den Pfarreien, bei den Flüchtlingen, in Waisenhäusern und Altenheimen arbeiten.

 

Unser Hilfswerk ruft auch zu Gebeten um Frieden in der Ukraine auf und hat dazu ein Gebetsblatt veröffentlicht. Download- und Bestellmöglichkeit: www.kirche-in-not.de/shop.

Ihre Spende für die Ukraine

Unterstützen Sie den Einsatz der Kirche im Krieg in der Ukraine mit Ihrer Spende – online oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Nothilfe Ukraine

Beten Sie für die Menschen in der Ukraine

Bitte schließen Sie die Menschen in der Ukraine in Ihr Gebet ein und beten Sie für eine friedliche und diplomatische Lösung der aktuellen Spannungen. Stellen Sie in unserer virtuellen Kapelle eine Kerze auf.

 

Besonders werden wir in unseren Mittagsgebeten der Menschen in der Ukraine in den Gebeten gedenken sowie am Freitag um 18:30 Uhr in einer besonderen Andacht. Schließen Sie sich bitte an, damit der Glaube lebt und unser Gebet stärker sein möge als Waffen.

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