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Ukraine: Gebete im Luftschutzkeller

Ukraine: Gebete im Luftschutzkeller

Pfarrer Mateusz aus Kiew ist Tag und Nacht bei seiner Gemeinde

04.03.2022 aktuelles
Die Lage in Kiew spitzt sich dramatisch zu. Während die Stadt immer mehr unter Beschuss gerät, verharren Priester mit ihren Gemeinden in Bunkern und Luftschutzkellern. Die Zeugnisse, die das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) erreichen, sind bewegend. Eines stammt von Pfarrer Mateusz aus der römisch-katholischen Gemeinde St. Antonius in der ukrainischen Hauptstadt. In einer Audiobotschaft an ACN berichtet er: „Ich kann aus Sicherheitsgründen nicht zu viel sagen über den Ort, wo wir Unterschlupf gefunden haben. Wir sind hier schon mehr als 30 Personen, darunter einige Kinder, und wir erleben, dass Gott uns jeden Tag begleitet.“
Die kleine Gemeinde St. Antonius in ihrem Unterschlupf. © Kirche in Not
In vielen Bunkern und Zufluchtsorten herrschten aufgrund der Enge, der Angst und der weiteren Einschränkungen schwierige Verhältnisse, so der Priester: „Es wird mir berichtet, dass es dort viel Wut und viel Verzweiflung gibt, es wird viel geweint und getrauert. Bei uns ist die Atmosphäre etwas anders. Wir beten jeden Tag zusammen und beten Jesus im Allerheiligsten Sakrament an.“

 

Nächtliche Anbetung im Bunker

 

Jede Nacht verbringt Pfarrer Mateusz mit seiner kleinen Gemeinde Stunden mit eucharistischer Anbetung. Das gebe ihnen große Kraft, erzählt der Priester: „Neulich bei der abendlichen Anbetung habe ich dem Herrn gesagt: ‚Ich bin bereit zu allem, und ich danke für mein ganzes Leben‘. Und ich dachte darüber nach, was für Pläne Gott für uns und für die Ukraine hat. Wenn das zur Saat werden kann, zur Saat der Hoffnung und des Glaubens für andere Menschen, dann sind wir glücklich.“

Das Wort „Schutz“ weist den Weg zu einem Luftschutzraum der Paulinerpatres in Kiew. © Kirche in Not
Eine Szene aus dem Evangelium ist für Pfarrer Mateusz in der aktuellen Situation sehr wichtig geworden: „Als die Pharisäer zu Jesus kamen und sagten, er solle fliehen, weil Herodes ihn töten wolle, antwortete er: ,Geht und sagt diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen, heute und morgen, und am dritten Tag werde ich vollendet. … Ein Prophet darf nicht außerhalb Jerusalems umkommen.’ (Lk 13,32-33).“ Das habe ich auch in seiner Entscheidung bestärkt, in Kiew bei seiner Gemeinde zu bleiben, erzählt der Priester: „Christus ist auferstanden und hat jeglichen Tod besiegt, er ist mit uns und begleitet uns.“

 

„Wir geben die Hoffnung nicht auf“

 

Die Mitglieder der Pfarrei St. Antonius, die sich an anderen Orten aufhalten, können die heilige Messe aktuell noch online verfolgen. Pfarrer Mateusz versucht in seinen Predigten, den Menschen Mut zu machen: „Wir sind die Hirten aller, und jeden Tag kommen mehr Leute. Gott begleitet uns wirklich. Und indem es uns gelingt, das Notwendige zu tun – zum Beispiel einzukaufen und Lebensmittel zu organisieren – geben wir die Hoffnung nicht auf.“

Ukrainische Kinder beten für den Frieden. © Kirche in Not
„Kirche in Not“ steht in regelmäßigem Kontakt mit Pfarrer Mateusz sowie unzähligen anderen Projektpartnern und Freunden in der Ukraine. Die Mitteilungen, dass weltweit Menschen um Frieden beten und ihre Solidarität zeigen, kommt auch im Luftschutzkeller an, sagt Pfarrer Mateusz: „Wir sind dankbar für jegliche Hilfe und Unterstützung, die von überall her aus der Welt kommt und für die guten Worte. Wir danken allen, die für uns beten und Spenden in den Anliegen der Ukraine geben.“

 

„Hüten wir uns vor Hass“

 

Trotz der stärker werdenden Angriffe auf Kiew ist Pfarrer Mateusz und seiner kleinen Gemeinde im Luftschutzkeller eine Botschaft sehr wichtig: „Wir vertrauen darauf, dass die Stimme der Kriegsopfer, der Waisen und Witwen zu allen Menschen der Welt gelangt – nicht um Hass im Herzen zu stiften oder Bitterkeit zu säen. Ein Christ soll für seine Feinde beten. Und deshalb sollten wir uns alle vor Hass und Gewalt hüten!“

Die Ikone „Muttergottes von Kiew“. Die Menschen in der Ukraine finden Kraft und Trost in ihrem Glauben. © Kirche in Not

Ihre Spende für die Ukraine

Als Reaktion auf den Kriegsausbruch in der Ukraine hat „Kirche in Not“ ein Nothilfe-Paket in Höhe von einer Million Euro auf den Weg gebracht. Das Geld komme nach Aussage des Geschäftsführenden Präsidenten von „Kirche in Not“, Dr. Thomas Heine-Geldern, Priestern und Ordensleuten zugute, die im ganzen Land in den Pfarreien, bei den Flüchtlingen, in Waisenhäusern und Altenheimen arbeiten. Das Hilfswerk ruft auch zu Gebeten um Frieden in der Ukraine auf und hat dazu ein Gebetsblatt veröffentlicht. Download- und Bestellmöglichkeit: www.kirche-in-not.de/shop

 

Unterstützen Sie den Einsatz der Kirche im Krieg in der Ukraine mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT

LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02

BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Nothilfe Ukraine

Beten Sie für die Menschen in der Ukraine

Bitte schließen Sie die Menschen in der Ukraine in Ihr Gebet ein und beten Sie um Frieden in der Ukraine. Stellen Sie in unserer virtuellen Kapelle eine Kerze auf.

Auch Papst Franziskus beobachtet die Entwicklungen an der Ostgrenze der Ukraine und rief zum Gebet auf: „Ich appelliere eindringlich an alle Menschen guten Willens, ihr Gebet zum Allmächtigen Gott zu erheben, damit jede politische Aktion und Initiative im Dienst der menschlichen Geschwisterlichkeit stehe, mehr als der Einzelinteressen. Wer seine eigenen Ziele zum Schaden anderer verfolgt, verachtet seine eigene Berufung als Mensch, denn wir wurden alle als Geschwister geschaffen.“

Besonders werden wir in unseren Mittagsgebeten der Menschen in der Ukraine in den Gebeten gedenken. Schließen Sie sich bitte an, damit der Glaube lebt und unser Gebet stärker sein möge als Waffen.

Eucharistische Anbetung in einem Kiewer Luftschutzkeller

KIRCHE IN NOT bittet um das Gebet und Spenden für die Menschen in der Ukraine

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