Besonders in Afrika und im Nahen Osten seien Pfarreien und Diözesen oft zentrale Anlaufstellen für Menschen auf der Flucht, betonte der Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland, Florian Ripka: „Auch an diesem Weihnachtsfest leben nach UN-Angaben weltweit mehr als 84 Millionen Menschen in Flüchtlingscamps, in kirchlichen Notunterkünften oder manchmal sogar auf offener Straße. Vielerorts nehmen sich Ordensfrauen, Priester, Katecheten und Freiwillige aus Kirchengemeinden dieser entwurzelten Menschen an.“
Die Kirche in diesen Ländern stehe vor der Aufgabe, hunderttausende geflüchtete Menschen zu versorgen – materiell wie seelsorglich. Denn die schutzsuchenden Menschen seien nicht nur mittellos, sondern oft auch schwer traumatisiert.
Aber auch im Nahen Osten bleibe die Zahl der Vertriebenen sehr hoch, betonte Ripka: „Mehr als zehn Jahre nach Ausbruch des Syrienkriegs hat sich die humanitäre Lage immer weiter verschlechtert, was auch an den Sanktionen und der damit einhergehenden Inflation liegt. Auch viele Aufnahmeländer wie der Libanon stecken in einer großen Misere. Die Corona-Krise hat diese Entwicklung noch verschärft.“
Dort haben mehr als 800 000 Vertriebene aus dem Norden des Landes Aufnahme gefunden. Sie sind vor dem dschihadistischen Terror im Norden von Mosambik geflüchtet. Die kirchlichen Helfer verteilen Lebensmittel, sie bieten aber auch Kurse zur beruflichen Weiterqualifikation und betreuen traumatisierte Flüchtlingskinder.
In Nigeria unterstützt KIRCHE IN NOT den Bau eines Traumahilfe-Zentrums der Diözese Maiduguri. Dort werden besonders Frauen betreut, die von Islamisten entführt, zwangsverheiratet und missbraucht worden sind.
„In Aleppo und Damaskus haben in den vergangenen Tage Ordensschwestern Winterjacken an Kinder verteilt“, erzählte Ripka. „Dort und an vielen anderen Orten erfahren die Menschen aber auch geistliche Hilfe. Gottesdienste, Bibelkreise, Gespräche: All das spendet den entwurzelten Menschen Trost, nicht nur an Weihnachten.“
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