Zu den Vertriebenen zählt auch die Gruppe von Kindern, die in der kleinen Gemeinde Itoculo ihre einzige Mahlzeit des Tages zu sich nehmen: Einen Brei, der aus Mais, Milch, geriebenen Eierschalen und sonstigem Essbaren besteht. Der Hunger und die Folgeerkrankungen sind hier allgegenwärtig, wissen Zeca Virgilio und Amon Ali. Die beiden Mitarbeiter der Caritas im katholischen Bistum Nacala koordinieren das neue Projekt von „Kirche in Not“.
117 Flüchtlinge leben aktuell in der Pfarrei, über die Hälfte sind Kinder. „Wir bringen ihnen bei, auf Hygiene zu achten, wir beten und spielen mit ihnen, wir machen ein wenig Unterricht“, erzählt Virgilio. Jeden Tag lassen er und sein Kollege am Straßenrand ein „Klassenzimmer“ und eine „Schulkantine“ unter freiem Himmel entstehen. Trotz der kaum vorhandenen Infrastruktur arbeiten die beiden Helfer gern hier, „weil unsere Arbeit den Menschen direkt hilft.“
Zu den Helfern gehört auch der portugiesische Missionar Mário João. „Kirche in Not“ erreichte ihn in Mweravale, einer weiteren Gemeinde, die Flüchtlinge aus Cabo Delgado aufgenommen hat. „Die Vertriebenen aus dem Norden kamen im März 2020 hier bei uns an“, erzählt João. „Im September haben wir dann dieses Projekt gestartet. Es hat drei Schwerpunkte: Die psychosoziale Versorgung von traumatisierten Kindern, Unterricht und Weiterbildung für Erwachsene und Gesprächsrunden, in denen sich die Flüchtlinge ihr Leid von der Seele reden können.“
An dem Projekt, das von den Wohltätern von „Kirche in Not“ finanziert wird, sind sieben lokale Partner beteiligt. Drei Missionare koordinieren die Arbeit. Die Betreuer sowohl der Kinder wie der Erwachsenen sind psychologisch geschult. Die Erinnerungen an die zurückliegenden Erlebnisse brechen bei den Flüchtlingen oft mit Wucht auf.
Der Missionar kennt ihre Geschichten gut: „Als sie mitbekommen haben, dass die Terroristen immer näher rücken, sind sie innerhalb weniger Stunden geflohen. Sie sind hierhergekommen, weil sie Verwandte in der Region haben. Doch auch die können sie kaum versorgen.“
Die Situation sei dramatisch, erklärt auch der zuständige Bischof Alberto Vera. Aufgrund ausbleibender Niederschläge herrsche eine Hungersnot. Der Großteil der Bevölkerung befinde sich „in einer Situation extremer Verwundbarkeit“, so der Bischof.
Die Erwachsenen dagegen sind voller Unruhe: Sie warten sehnsüchtig auf jede Nachricht aus dem Norden. Sie wollen zurück in ihre Heimat. Alles deutet jedoch darauf hin, dass der Friede noch in weiter Ferne liegt. Die Hilfe für die Flüchtlinge ist noch lange gefragt.
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