Mitten unter ihnen wohnt auch der griechisch-katholische Priester Martin Mekel. „Ich hatte nie daran gedacht, mit den Roma zu arbeiten – auch nicht, nachdem ich ins Priesterseminar in Prešov eingetreten war. Es war der Heilige Geist, der mich geführt hat“, sagt er im Gespräch mit KIRCHE IN NOT.
„So begannen wir und trafen uns in den Sommerferien mit einigen Roma-Jungen. Dann bat mich ein Freund, ein Salesianer, ihm bei der Betreuung von Roma-Kindern zu helfen. Und nach einiger Zeit fand ich mich in einem Dorf wieder, das zu 75 Prozent von Roma bewohnt wurde“, erinnert sich Mekel.
Vor hundert Jahren lebten viele von ihnen ohne festen Wohnsitz. Doch dann beschloss das kommunistische Regime der damaligen Tschechoslowakei, sie zwangsweise anzusiedeln und in der staatlichen Industrie einzusetzen. Man brachte sie am Rand von Dörfern oder in städtischen Vororten unter, wo sie meist bis heute leben.
Genau hier lebt der griechisch-katholische Priester mit seiner Frau und den drei Kindern, mitten unter den Roma in einer Gemeinde nahe Prešov im Osten der Slowakei. Er leitet die griechisch-katholische Roma-Mission.
Dieser Eifer stößt aber nicht immer auf Akzeptanz bei denjenigen, die keine Roma sind. „Für sie war es einfach ungewohnt. Ein neuer Priester kommt ins Dorf, und plötzlich sind die Roma in der Kirche, im Gemeindehaus, überall … Es war nicht einfach“, berichtet der Priester über die Anfänge seiner Arbeit.
Heute bietet er regelmäßige Treffen für Roma an, um gemeinsam zu beten, sich auszutauschen und sie weiterzubilden. Die Aktivitäten sollten ihnen die Möglichkeit geben, ihre Talente und ihr Potenzial zu nutzen, wünscht sich Pfarrer Mekel.
Die Roma wünschten sich laut einer Umfrage, so Martin Mekel weiter, weder höhere Bildung, noch Geld, sondern gute Beziehungen in ihrer Familie und Gemeinschaft. „Außerdem wollten sie akzeptiert werden, irgendwo dazugehören, denn viele Menschen möchten sie einfach nirgendwo sehen.“
Daher appelliert Mekel an seine Landsleute: „Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir Slowaken zur Vernunft kommen und etwas Anderes von den Roma erwarten. Wir sollten aufhören, Koordinatoren oder Assistenten zu sein, und anfangen, Freunde zu sein.“
Er hoffe jedoch, dass die Begegnung des Papstes mit den Roma „einen langfristigen Einfluss auf die Beziehungen zwischen den Roma und der übrigen Gesellschaft haben wird. Ich bete, dass der Heilige Vater die Herzen der Menschen öffnet und der Gesellschaft hilft zu verstehen, dass es nötig ist, unsere Roma-Brüder und -Schwestern zu akzeptieren.“
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