„Ein Friedensabkommen würde es den Vertriebenen ermöglichen, nach Hause zurückzukehren und in Würde zu leben, anstatt in Flüchtlingslagern auszuharren, in denen sie so viel Not leiden“, sagte Adwok.
Der Weihbischof koordiniert von der sudanesischen Hauptstadt Khartum aus die Versorgung der Menschen, die vor dem bewaffneten Konflikt im Süden geflohen sind. Aktuellen Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks zufolge ist im Südsudan jeder Dritte auf der Flucht – über vier Millionen Menschen.
Allein 200 000 Flüchtlinge hielten sich in neun Flüchtlingscamps nahe der Stadt Kusti im Grenzgebiet zum Südsudan auf, teilte Weihbischof Adwok mit.
Viele Menschen dort hätten nicht einmal eine Plastikplane als provisorisches Dach über dem Kopf. Lebensmittel seien stark rationiert; das führe zu Unterernährung und Krankheiten. „Die Lebensmittel reichen nicht. Viele Flüchtlinge bekommen nur eine kleine Mahlzeit am Tag“, sagte Adwok.
Erschwerend komme hinzu, dass die Regierung des Sudan humanitären Hilfswerken den direkten Zugang zu den Flüchtlingscamps verweigere. Die Kirche findet dennoch einen Weg: Zwei Ordensschwestern und drei Priester leisten geistlichen wie materiellen Beistand.
KIRCHE IN NOT unterstützt ihre Arbeit, die für die Flüchtlinge lebensnotwendig sei, so der Weihbischof: „Die Menschen brauchen dringend Hilfe.”
2011 hatte der Südsudan seine Unabhängigkeit ausgerufen. Viele Bewohner erhofften dadurch eine stärkere Beachtung ihrer religiösen und ethnischen Rechte. Die Mehrheit der Bewohner des Südsudan sind Christen, während im Sudan die Muslime überwiegen.
Die Hoffnungen auf eine friedliche Entwicklung erfüllten sich nicht: Seit fünf Jahren tobt im Südsudan ein Bürgerkrieg, dessen Ursachen unter anderem in ethnischen Konflikten liegen. Über 50 000 Menschen haben bei den Kämpfen bislang ihr Leben verloren.
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