Joseph Keke war am 21. Mai bei einem nächtlichen Überfall in der Pfarrei St. Vinzenz Ferrer in Malfunashi zusammen mit seinem Amtsnachfolger als Pfarrer, Alphonsus Bello Yashim, verschleppt worden. Der 33-jährige Bello wurde am Tag darauf tot aufgefunden.
Der zuständige Bischof Matthew Hassan Kukah hatte erklärt, er verhandle mit den Entführern von Keke. Sie stellen hohe Lösegeldforderungen. Ob vor der nun erfolgten Freilassung tatsächlich Lösegeld gezahlt wurde, teilte die Diözese Sokoto nicht mit.
In seiner Beerdigungspredigt, die KIRCHE IN NOT vorliegt, sagte Erzbischof Matthew Man-Oso Ndagoso aus Kaduna: „Unser Land befindet sich im Krieg mit religiösen Fanatikern, Banditen, Entführern, Terroristen, bewaffneten Hirten und Opportunisten, die im wahrsten Sinne des Wortes Kriminelle sind. Sie töten und verstümmeln unschuldige Nigerianer unabhängig von Religion, ethnischer Zugehörigkeit oder politischer Ausrichtung.”
Der getötete Priester hatte dem Erzbistum Kaduna angehört, aber im Bistum Sokoto gearbeitet.
Die Haltung des Staates beschrieb Kukah so: „Bürger, ihr seid auf euch allein gestellt. Für eure Sicherheit zu sorgen, ist nicht unsere Priorität. Ausländische Banditen oder andere Kriminelle können nach Belieben kommen, euch töten, euch ausplündern, vergewaltigen, entführen und ermorden.“
Der Bischof warf die Frage auf, wie Nigeria in diese tragische Situation gekommen sei. In Anspielung auf eine zunehmende politische Radikalisierung, die Nigeria dem Geltungsbereich der Scharia unterwerfen wollen, sagte Kukah: „Es ist eindeutig, warum sie unser Volk töten und woher ihre Inspiration kommt. Wir hören und erleben Geschichten von Komplizenschaft auf höchster Ebene.“
Die Entführung von Pfarrer Joseph Keke und die Tötung von Alphonsus Bello Yashim waren die jüngsten in einer ganzen Reihe von Übergriffen, der die gesamte Bevölkerung im Norden Nigerias ausgesetzt ist. Immer wieder kommt es dabei auch zu Gewalt gegen die christliche Minderheit in der Region.
Während der seit Jahren anhaltende Terror der Islamistenmiliz Boko Haram immer wieder aufflammt, nehmen auch Entführungen durch kriminelle Banden und Auseinandersetzungen mit extremistischen Fulani-Hirten weiter zu.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Nigeria
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