Er verurteilte die Tat als „humanitäre Tragödie“. Die Menschen hätten die Kirche aufgesucht, um sich und ihre Familien zu schützen. Die Überlebenden seien „in den Urwald geflohen. Ihr Schicksal ist unbekannt. Unter ihnen sind viele Kinder und ältere Menschen, die jetzt hungern und ohne medizinische Hilfe sind.“
Das Gotteshaus habe durch den Beschuss schwere Schäden erlitten, sagte Bo. Die Entwicklung im Land erfülle ihn mit „Trauer und Sorge“.
„Unabhängig von Verträgen und Protokollen sollten wir daran denken, dass das vergossene Blut nicht das Blut eines Feindes ist. Die Menschen, die starben oder verwundet wurden, sind Bürger dieses Landes.“
Bei den Kämpfen um Loikaw, der Hauptstadt des Kayah-Staates nahe der thailändischen Grenze, seien bereits mehr als 20 000 Menschen vertrieben worden. „Das muss aufhören“, forderte der Kardinal. Die Situation der Menschen habe sich durch die Corona-Krise zusätzlich verschlechtert. „Millionen Menschen droht der Hungertod, die Gefahr einer weiteren Covid-19-Welle ist real.“ Der bewaffnete Konflikt sei in dieser Situation „eine grausame Anomalie“.
Auch im benachbarten Shan-Staat soll am Pfingstsonntag Medienberichten zufolge die katholische Kathedrale von Pekhon von der Armee beschossen worden sein.
„Die jüngste Gewalteskalation vom vergangenen Pfingstfest, die nicht einmal vor Gotteshäusern und wehrlosen Menschen Halt macht, erschüttert uns zutiefst“, erklärte der Geschäftsführende Präsident von KIRCHE IN NOT International, Dr. Thomas Heine-Geldern.
KIRCHE IN NOT unterstütze deshalb gerade während der Corona-Krise Priester, Katechten, Ordensschwestern und notleidende Familien in Myanmar.
„Was die Christen in Myanmar neben der tätigen Hilfe brauchen, ist das Gebet. Das hat auch Kardinal Bo in seinem Appell nochmals betont“, hob Heine-Geldern hervor. „Bitten wir den Herrn, dass die politischen und militärischen Entscheidungsträger in Myanmar zur Einsicht und Vernunft kommen und dort bald wieder Frieden herrscht.“
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Myanmar
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