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Nigeria: Mit dem Rosenkranz gegen den Terror

Nigeria: Mit dem Rosenkranz gegen den Terror

Bischof berichtet von zunehmendem Extremismus in Subsahara-Afrika

06.05.2021 aktuelles
Der katholische Bischof von Maiduguri in Nordost-Nigeria hat Katholiken in aller Welt zum Rosenkranzgebet gegen den zunehmenden Extremismus in Afrika aufgefordert.

 

Anlässlich der Vorstellung des Berichts „Religionsfreiheit weltweit“ des britischen Büros von KIRCHE IN NOT sagte Bischof Oliver Dashe Doeme in einer Videobotschaft: „Ich bitte die Menschen, die uns neben der Unterstützung von Organisationen wie KIRCHE IN NOT helfen wollen, für das Ende der Gewalt zu beten, besonders den Rosenkranz. Durch Gebete und Frömmigkeit wird der Feind sicher geschlagen werden.“

Bischof Oliver Dashe Doeme vor der Baustelle seiner Kathedrale in Maiduguri. Die Kirche wurde 2011 durch Attacken von Boko Haram schwer beschädigt.
Die von Bischof Doeme geleitete Diözese Maiduguri gehört zu den Regionen Nigerias, die am stärksten vom dschihadistischen Terror betroffen sind. Nigeria wird seit Jahren von der Miliz Boko Haram terrorisiert. Bischof Dashe Doeme zufolge sind seit Juni 2015 bis zu 12 000 Christen infolge des Terrors ums Leben gekommen.

 

Gewalt durch Boko Haram und IS-Splittergruppen

Zu den Angriffen von Boko Haram komme die Gewalt islamistischer Viehzüchter aus der Volksgruppe der Fulani sowie von IS-Splittergruppen wie ISWAP („Islamic State West African Province“ – „Islamischer Staat von Westafrika“). „Die religiöse Komponente in diesem Konflikt ist klar“, so der Bischof zum ideologischen Hintergrunds der verschiedenen Gruppen.

Demonstration gegen gewaltsame Übergriffe der Fulani.
Es würden aber auch Muslime Opfer der Gewalt, betonte Dashe Doeme. „Der Rat der Muslime im Bundesstaat Adamawa [im Westen Nigerias, Anm. d. Red.] beispielsweise hat mitgeteilt, dass zwischen 2013 und 2017 über 5000 Muslime durch Boko Haram getötet worden sind.“

 

Christen und Muslime gleichermaßen Opfer der Gewalt

Längst habe sich der extremistische Terror weit über Nigeria hinaus verbreitet. „Die Sahelzone ist zum Wirkungsgebiet für Gruppen geworden, die dem Islamischen Staat die Treue geschworen haben.“

So bekämpften auch Tschad, Mali und Niger die Ausbreitung des Extremismus. Auch weitere Länder Afrikas seien betroffen, erklärte Bischof Dashe Doeme: „Nach der Niederlage des Islamischen Staats in Irak und Syrien ist Afrika das neue Epizentrum des Extremismus geworden.“

Trotz zahlreicher Anschläge durch Boko Haram sind die Gemeinden in Nigeria sehr aktiv und die Gottesdienst gut besucht.
Dem Bericht „Religionsfreiheit weltweit“ von KIRCHE IN NOT zufolge war Nigeria im Berichtszeitraum 2018-2020 eines der Länder, in denen Christen und Muslime am schwersten vom dschihadistischen Terror getroffen wurden. Schätzungsweise 36 000 Todesopfer und zwei Millionen Vertriebene sind nach UN-Angaben das Ergebnis der seit zwei Jahrzehnten währenden Gewalt von Boko Haram, so der Bericht.

 

Boko Haram verfolgt das Ziel, die Regierung Nigerias zu stürzen und einen islamischen Staat zu errichten. Auch Muslime leiden unter der grausamen Gewalt der Extremisten, weil die Anschläge auch überwiegend von Muslimen bewohnte Landesteile betreffen und sie den Fundamentalismus von Boko Haram nicht unterstützen.

Seit einigen Jahren kommt es infolge klimatischer Veränderungen und knapp werdender Weideflächen auch vermehrt zu Übergriffen muslimischer Viehhirten aus dem Volksstamm der Fulani vor allem auf christliche Ackerbauern. Dabei zeigen sich ebenfalls radikal-islamische Tendenzen, wie der Bericht zur Lage der Religionsfreiheit betont.

 

„Transnationales Kalifat“ ist Ziel der Extremisten

Weiter stellt die Studie fest, dass weite Teile Afrikas zunehmend ins Visier transnationaler dschihadistischer Netzwerke rücken. Diese schließen sich – mit ideologischer und materieller Unterstützung aus dem Nahen Osten – mit einheimischen Milizen zusammen und treiben deren Radikalisierung voran, um entlang des Äquators „Provinzen des Kalifats“ zu errichten; eine Linie dschihadistischer Gewalt erstreckt sich mittlerweile in Subsahara-Afrika von Mali bis Mosambik.

Unterstützen Sie die Arbeit der Kirche in Nigeria für die Opfer extremistischer Gewalt!Spenden Sie entweder online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
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