Spenden
Sri Lanka: Seelsorge und Kurse zur Traumabewältigung

Sri Lanka: Seelsorge und Kurse zur Traumabewältigung

Die Anschläge von Ostersonntag 2019 wirken noch immer nach

13.02.2021 aktuelles
Der Ostermorgen 2019 wird den Menschen in Sri Lanka für immer in schrecklicher Erinnerung bleiben: Eine Serie von Selbstmordattentaten in drei Kirchen und drei Hotels kostete rund 300 Menschen das Leben. Mehr als 500 Menschen wurden verletzt.

 

Die katholische Erzdiözese Colombo stand den verletzten Menschen und den Angehörigen der Toten schnell zur Seite, um die Wunden zu behandeln, die Toten zu begraben und die erste Not zu lindern. Die seelischen Wunden sitzen jedoch tief. Dazu kommt, dass die Menschen befürchten müssen, dass sich jederzeit wieder Anschläge ereignen können.

Eine Gedenktafel mit den Namen der Opfer erinnert in Negombo an den Anschlag an Ostersonntag 2019.
Die Priester standen an vorderster Front und waren mit nahezu unendlicher Not und unermesslichem Leid konfrontiert. „In unserem Land ist ein Priester nicht nur ein geistlicher Ratgeber, sondern er ist auch ein Ansprechpartner für alle sozialen Belange. Unser Volk gehorcht den religiösen Führern und respektiert sie mehr als die politische Führung. Deshalb müssen wir sie auch dafür ausbilden“, sagt Pfarrer Jude Chrysantha Fernando, der Beauftragte für soziale Kommunikation der Erzdiözese Colombo.

 

Weltweite Anteilnahme nach den Anschlägen

Auch manche Priester selbst waren traumatisiert. Sie waren schockiert und entmutigt und litten mit den leidenden Menschen. Außerdem waren sie erschöpft, weil sie wochenlang Tag und Nacht im Einsatz waren, ohne sich auszuruhen.

Ein Problem war der Mangel an starken und gut ausgebildeten Laien, die die Priester entlasten konnten. Daher hat die Erzdiözese Colombo ein Ausbildungsprogramm ins Leben gerufen, das Priester, Ordensfrauen und Laien in die Lage versetzt, in schwierigen Situationen angemessen zu reagieren und Hilfe zu leisten.

Die St.-Sebastian-Kirche in Colombo nach dem Anschlag (Foto: Roshan Pradeep & T Sunil).
Priester, Ordensfrauen und Laien nahmen mit der Hilfe von KIRCHE IN NOT an Workshops teil, die von Psychologen, erfahrenen Priestern und anderen Experten geleitet wurden. Sie lernten, wie man Menschen in schwierigen Situationen unterstützen und trösten kann und wie man mit Konflikten umgeht.

 

Workshops für Priester, Ordensfrauen und Laien

Ihr Selbstvertrauen wurde gestärkt, sodass sie es sich nun zutrauen, adäquat auf solche Situationen zu reagieren. Die Teilnehmer wurden ebenfalls in die Lage versetzt, eigene Traumatisierungen in ähnlichen Situationen zu verhindern.

KIRCHE IN NOT hat dieses Ausbildungsprogramm mit 4.900 Euro unterstützt. Herzlichen Dank an alle, die geholfen haben!

Weitere Informationen