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Erster venezolanischer Bischof an Covid-19 gestorben

Erster venezolanischer Bischof an Covid-19 gestorben

KIRCHE IN NOT trauert um Bischof Cástor Oswaldo Azuaje Pérez

14.01.2021 aktuelles
Der Bischof von Trujillo im Westen Venezuelas und langjährige Projektpartner von KIRCHE IN NOT, Bischof Cástor Oswaldo Azuaje Pérez, ist am 8. Januar an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Er ist der erste Bischof des Landes, der der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen ist.

 

Wie KIRCHE IN NOT aus lokalen Quellen erfahren hat, sollen bereits sechs Bischöfe an Covid-19 erkrankt gewesen sein. Bischof Azuje gehörte dem Karmelitenorden an und war ab 2007 zunächst Weihbischof in Maracaibo im Nordwesten Venezuelas. Seit 2012 leitete er das Bistum Trujillo. Er wurde 69 Jahre alt.

Bischof Cástor Oswaldo Azuaje Pérez (1951-2021).
„Wir haben mit Bischof Oswaldo seit seiner Zeit als Weihbischof zusammengearbeitet. Diese Beziehung ist während seiner Arbeit als Bischof von Trujillo noch enger geworden“, erklärte die Projektdirektorin von KIRCHE IN NOT International, Regina Lynch. „Die Nachricht von seinem Tod ist sehr traurig, besonders in dieser Zeit, in der Venezuela seine Bischöfe so dringend braucht.“

 

Venezolanische Kirchenvertreter bestätigten, dass neben Bischof Azuaje bereits mehr als acht Priester und mehrere Ordensschwestern an oder mit dem Coronavirus gestorben sind. Nach Regierungsangaben sind in Venezuela bislang 1084 Personen der Pandemie zum Opfer gefallen (Stand: 14. Januar). Diese Zahlen wurden jedoch von der Opposition mehrfach infrage gestellt.

Bischof Cástor Oswaldo Azuaje Pérez bei der Feier eines Gottesdienstes.
In seiner letzten Predigt am 4. Januar, kurz bevor er ins Krankenhaus eingeliefert wurde, sprach Bischof Azuaje von dem großen Schmerz, das er angesichts der desolaten wirtschaftlichen und politischen Situation sowie der Verelendung vieler Venezolaner empfand. „Möge kein Kind vor Hunger weinen, kein Kranker aus Mangel an Medikamenten leiden (…), möge keine unschuldige Person eingesperrt werden (…). Frieden und Gerechtigkeit für Venezuela“, fasste der Bischof seine Wünsche für das Land zusammen.

 

Bildung, Gesundheits- und Grundversorgung weiter verschlechtert

Die venezolanische Bischofskonferenz hat am 11. Januar eine Erklärung „angesichts der sehr schlimmen Situation des Landes“ veröffentlicht. Durch die Corona-Pandemie habe sich die „Turbulenz, Verwirrung und Unruhe“ weiter verschärft.

„(Wir) erleben, dass so viele, die sich für unbesiegbar hielten, offensichtlich nicht in der Lage sind, gemeinsam zu handeln“, schreiben die Bischöfe. Lebensqualität, Bildung, Gesundheits- und Grundversorgung hätten sich noch mehr verschlechtert. Zudem prangern die Bischöfe die Auswirkungen der „unaufhaltsamen Inflation“ in Venezuela an. Sie stürze „die gesamte Bevölkerung in Armut“.

Eine Essensausgabe für bedürftige Menschen in Venezuela.
Angesichts der tiefen sozio-politischen Krise, in der die Pandemie nur eine von vielen Katastrophen ist, rufen die venezolanischen Bischöfe für den 2. Februar zu einem nationalen Gebetstag auf, „um unsere Konflikte friedlich zu lösen“.

 

Nationaler Gebetstag in Venezuela am 2. Februar

KIRCHE IN NOT begleitet die schwierige pastorale Arbeit der Kirche Venezuelas seit Jahren, erklärte Regina Lynch: „Die Zeugnisse, die wir während der Pandemie von den kirchlichen Mitarbeitern erhalten, sprechen von großer Dankbarkeit.“

Gerade Mess-Stipendien sicherten das Überleben und die Arbeit der Pfarrer in den Gemeinden. Zahlreiche Pfarrgemeinden betrieben zudem Suppenküchen, die das Überleben der Bevölkerung sichern, sagte Lynch. „Wir sind sicher, dass Bischof Azuje ein Fürsprecher im Himmel sein wird, damit die Kirche in Venezuela ihre Arbeit fortsetzen kann.“

Unterstützen Sie den Einsatz der Kirche Venezuelas für die notleidende Bevölkerung! Spenden Sie entweder online oder auf folgendes Konto:

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Verwendungszweck: Venezuela

Bischof Cástor Oswaldo Azuaje Pérez über seine Berufung:

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