Seit 8. Oktober 2020 ist Pater Swamy in Haft. Ihm wird vorgeworfen, Verbindungen zu maoistischen Gruppen zu unterhalten. Auch soll er im Dezember 2017 an einer Veranstaltung in der Stadt Pune im westindischen Bundesstaat Maharashtra teilgenommen haben, bei der es zu gewalttätigen Übergriffen gegen Sicherheitskräfte kam.
Der Verhaftung waren zwei Hausdurchsuchungen und mehrere Verhöre vorausgegangen, die teilweise über 15 Stunden dauerten. Der Jesuit bestreitet die Vorwürfe und jede Unterstützung kommunistischer Netzwerke.
„KIRCHE IN NOT tritt für die Freilassung von Pater Stan Swamy ein, der über 40 Jahre lang im indischen Bundesstaat Jharkhand mit indigenen Gemeinschaften (Adivasi) gearbeitet hat, die gewaltsam aus ihren Gebieten vertrieben wurden, um Platz für Bergbau oder industrielle Landwirtschaftsprojekte zu schaffen.
Sein einziges Verbrechen bestand darin, Gerechtigkeit zu fordern und den Missbrauch anzuprangern, dem die Adivasi in ihrer Region ausgesetzt sind.
Der Fall von Pater Stan Swamy ist nur die Spitze des Eisbergs in Indien. Wir wissen, dass es andere Fälle von falschen Anschuldigungen gegen Priester und Katecheten gibt, mit dem Ziel, Angst zu schüren und pastorale Mitarbeiter in ihren Bemühungen um bessere Lebensbedingungen für die Adivasi und Dalits („Unberührbare“) einzuschüchtern.
Um den Gegner bei Streitigkeiten um Land, die in diesen von Indigenen bewohnten Regionen häufig vorkommen, abzuschrecken, werden beispielsweise Christen in Jharkhand oft fälschlich beschuldigt, allein aufgrund der Ausübung ihres Glaubens solche Gesetze zu brechen.
Wir kennen Fälle von Betroffenen, die aufgrund dieser falschen Anschuldigungen Jahre im Gefängnis verbringen und so ihre gesetzlichen Rechte verlieren.
Ungerechtfertigte Verhaftungen wie die von Pater Stan Swamy scheinen oft nur ein Ziel zu haben: die Schwächsten zum Schweigen zu bringen und einzuschüchtern.
Wir rufen die internationalen politischen Institutionen dazu auf, sicherzustellen, dass die Ausübung der Religionsfreiheit in Indien gewährleistet wird und dass die katholische Kirche weiter für die Ärmsten der Armen arbeiten darf.“
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