Die Explosionskatastrophe in Beirut vom 4. August haben nicht nur weite Teile der Hauptstadt des Libanon verwüstet, sie haben das ganze Land an den Rand des Abgrunds gebracht. Die einstige „Schweiz des Nahen Ostens“ war schon zuvor in schweren wirtschaftlichen wie politischen Turbulenzen. Eine zusätzliche Bürde ist die hohe Zahl der irakischen und syrischen Flüchtlinge. Kein Land der Erde hat gemessen an der Einwohnerzahl mehr Schutzsuchende aufgenommen als der Libanon.
„Das Leid im Libanon ist riesig“
„Kirche in Not“ steht den christlichen Gemeinden im Land seit Jahrzehnten bei, besonders seit der Zeit des Libanesischen Bürgerkriegs (1975-1990). Auch nach der verheerenden Explosion in Beirut hat „Kirche in Not“ sofort Lebensmittelhilfen auf den Weg gebracht.
Doch die Not ist weit umfassender, betont Projektdirektorin Regina Lynch: „Das Leid im Libanon ist riesig. Wir dürfen nicht die Corona-Pandemie vergessen, die sich in der Region immer mehr ausbreitet. Ein wichtiger Teil der Herausforderungen, mit denen die Kirche im Libanon konfrontiert ist, umfasst aktuell die Lebensmittel- und die medizinische Versorgung.“
Hilfen für hungernde Familien
Aufgrund der Corona-Krise haben viele Menschen Arbeit und Einkommen verloren und können sich nicht einmal mit Grundnahrungsmitteln versorgen. Auch leben in der Region Zahlé viele Geflüchtete, deren humanitäre Situation sich durch die Not im Libanon noch weiter verschärft hat. „Jetzt kämpft unser ganzes Volk darum, seine tägliche Nahrung zu bekommen. Wir werden alles tun, um in diesen schwierigen Zeiten an seiner Seite zu stehen“, fasst Erzbischof Darwish das Engagement der Kirche zusammen.
„Das Leben der Menschen liegt in unseren Händen“
Als drittes Nothilfeprojekt unterstützt das Hilfswerk die Einrichtung eines Corona-Testzentrums im Tel Chiha Krankenhaus in Zahlé, das von der melkitischen Diözese betrieben wird. Die Zahl der Covid-19-Patienten hat in der Region, die zu den ärmsten im Libanon gehört, drastisch zugenommen. Es fehlt an Testkapazitäten, zumal das einzige staatliche Krankenhaus in einen Ärzteskandal geriet und falsche Testergebnisse herausgegeben hat. „Die Menschen leben in Chaos und Angst“, erklärte Erzbischof Darwish. Im kirchlichen Krankenhaus soll nun eine eigene Testabteilung aufgebaut werden, die 150 000 Einwohnern offensteht.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Libanon
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