Diese Feststellung von Papst Franziskus ist erschreckend wahr. Zahlen aus dem Bericht „Religionsfreiheit weltweit“ 2018 von KIRCHE IN NOT verdeutlichen: Verfolgung und Diskriminierung sind für unzählige Christen Alltag.
• 327 Millionen Christen leben in Ländern, in denen Verfolgung herrscht.
• 178 Millionen Christen leben in Ländern, in denen sie diskriminiert werden.
• Einer von fünf Christen lebt in einem Land, in dem Verfolgung oder Diskriminierung herrschen.
Mehr noch als Zahlen berühren die Schicksale der Märtyrer unserer Zeit. Auf sie macht KIRCHE IN NOT in der Fastenzeit 2020 aufmerksam. Doch die Geschichte endet nicht mit ihrem Tod. Gerade in Bedrängnis und Verfolgung sind Gemeinden höchst lebendig. Sie brauchen unsere Hilfe.
20. Oktober 2012: Die 16-jährige Sarah Yohanna Makadi singt mit Begeisterung im Kirchenchor der Gemeinde St. Rita in Kaduna im Norden Nigerias. Während der heiligen Messe rasen Terroristen mit dem Auto in die vollbesetze Kirche. Im Auto: eine Bombe, die sofort detoniert.
Sarah und drei andere Jugendliche verlieren ihr Leben, hunderte Menschen werden zum Teil schwer verletzt.
In Zentralnigeria leiden christliche Bauern unter Attacken der Fulani, einem mehrheitlich muslimischen Nomadenstamm. Die Verfolgung hat ökonomische wie religiöse Auslöser. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht.
„Wir sind eine verfolgte Kirche, aber mitten in dieser großen Not segnet uns der Herr mit vielen Berufungen zum Priester- und Ordensleben“, sagt Oliver Dashe Doeme, Bischof von Maiduguri im Nordosten Nigerias.
In seinem Priesterseminar leben derzeit über 50 Studenten. Die Bedingungen sind armselig. Die angehenden Priester sind auf Spenden angewiesen, sonst können sie selbst den bescheidenen Beitrag zum Studium nicht finanzieren. 50 Euro im Monat sichern die Ausbildung eines angehenden Priesters – helfen Sie mit.
Der niederländische Jesuitenpater Frans van der Lugt arbeitete über ein halbes Jahrhundert in der syrischen Stadt Homs. Auch als der Krieg ausbricht und die Truppen des „Islamischen Staates“ unerbittlich vorrücken, kommt es ihm nie in den Sinn zu fliehen.
„Ila l-amam. Nicht aufgeben“, das sagte er immer wieder seiner Gemeinde. Am Morgen des 7. April 2014 ist sein Weg auf dieser Welt zu Ende: Zwei maskierte Männer dringen in das Haus der Jesuiten in Homs ein und ermorden Pater Frans mit zwei Kopfschüssen. Er wurde 75 Jahre alt.
Überwiegend freiwillige Helfer betreiben dort das stark frequentierte „Hilfszentrum St. Peter“ der melkitisch-katholischen Gemeinde. Es ist Anlaufstelle für alle Dinge des täglichen Bedarfs. Auch ein eigenes kleines Krankenhaus gibt es im Tal der Christen. 5000 Menschen werden dort jeden Monat medizinisch versorgt.
„Wir sind die einzige Anlaufstelle, die sich um kranke und vertriebene Menschen gleichermaßen kümmert. Es gibt nach wie vor eine große Nachfrage nach Medikamenten und Untersuchungen; der OP-Saal platzt aus allen Nähten und die Geräte für Ultraschall, Beatmung und so weiter sind veraltet.“
Schon eine kleine Hilfe macht den Unterschied: 13 Euro monatlich decken die durchschnittlichen Rezeptkosten für eine Person. 70 Euro im Monat sichern einem hörgeschädigten Kind die lebenswichtige Therapie, denn viele Kinder haben durch Granaten- und Bombenanschläge schwere Schäden davongetragen.
Akash Bashir ist 20 Jahre alt. Die katholische Kirche St. Johannes in Lahore ist eine Art Heimat für ihn, die er auch vor islamistischen Übergriffen schützen will. Deshalb steht er als Sicherheitsmann vor dem Eingangsportal an jenem 15. März 2015, seinem Todestag.
Ein Unbekannter versucht, sich Zugang zur Kirche zu verschaffen. Akash entdeckt den Bombengürtel um die Hüften des Mannes. Er stürzt sich auf den Attentäter, die Bombe detoniert. Der junge Mann hat sein Leben geopfert, um die Gemeinde zu schützen.
Christen gehören zur untersten gesellschaftlichen Schicht, ein wirtschaftlicher Aufstieg ist ihnen verwehrt. Strikte Blasphemiegesetze stellen in Pakistan jede abschätzige Bemerkung über den Islam unter drakonische Strafen. Oft gibt es falsche Anklagen.
So wurden zum Beispiel nach zwei Anschlägen auf Kirchen im Jahr 2015 40 mehrheitlich christliche Männer festgenommen. Der Vorwurf lautete auf Lynchjustiz. Über 240 Gerichtsverhandlungen wurden in der Sache geführt. KIRCHE IN NOT übernahm die Anwaltskosten. Mit Erfolg: Im Januar 2020 kamen die falsch beschuldigten Männer frei.
Helfen Sie mit, das bedrängten Christen Gerechtigkeit widerfährt: 150 Euro im Monat decken Anwaltskosten und einen bescheidenen Beitrag, damit die Angehörigen eines Beschuldigten überleben können.
Ragheed Ganni, 35 Jahre, arbeitet als Priester in der chaldäisch-katholischen Gemeinde „Heilig Geist“ im Norden von Mossul. Ein Stipendium von KIRCHE IN NOT hat ihm eine Ausbildung in Rom ermöglicht.
Am 3. Juni 2007 stürmen unbekannte Angreifer seine Kirche. „Ich habe dich gewarnt: Wenn du die Kirche für die Menschen öffnest, bist du tot“, ruft ihm einer der Angreifer zu. „Wie kann ich das Haus Gottes schließen?“, entgegnet Ganni. Es sind seine letzten Worte. Zusammen mit drei Klerikern stirbt er im Kugelhagel.
KIRCHE IN NOT setzt sich dafür ein, dass Christen in Würde leben können: Die Dörfer der Ninive-Ebene, seit Jahrhunderten Siedlungsgebiet der Christen, sind notdürftig instandgesetzt. 46 Prozent der vertriebenen Christen sind zurückgekehrt.
In der Stadt Karakosch, 25 Kilometer nordöstlich von Mossul, liegt das Kloster der „Töchter der Mutter der Barmherzigkeit“, auch „Ephremitinnen“ genannt. Dort haben sie einen Kindergarten für 80 kleine Zöglinge eröffnet.
Auch die Familien profitieren von der Fürsorge der Schwestern: Sie erhalten Lebensmittel, Dinge des täglichen Bedarfs und Bildungsangebote. Gleich nach dem Ende des IS nahmen die Ordensfrauen die Arbeit wieder auf.
Doch Kindergarten und Kloster gleichen mehr ausgebrannten Höhlen als einem freundlichen Heim. KIRCHE IN NOT unterstützt den Wiederaufbau dieses „Ortes der Barmherzigkeit“. Helfen Sie mit! 280 Euro im Monat decken den Zuschuss für die Instandhaltungsarbeiten.
Märtyrer von heute: Sie suchten keineswegs den Tod. Sie liebten das Leben, ihr Land, ihre Gemeinden. Doch mit der Gewissheit, dass Gottes Liebe stärker ist als der Tod, hatte menschliche Gewalt keine Macht über sie.
Ihr heldenhaftes Leben und Sterben trägt Früchte – im Leben derer, die sie als Vorbilder verehren wie im Einsatz für notleidende und bedrängte Brüder und Schwestern. KIRCHE IN NOT stärkt diese Menschen geistlich wie leiblich.
Der Satz des Gründers von KIRCHE IN NOT, Pater Werenfried van Straaten (1913-2003), bleibt aktuell: „Unser Hilfswerk schreibt das Martyrologium dieser Zeit. Nicht in der Studierstube, sondern als Augenzeuge und deshalb mit größtem Mitleid und tiefster Ergriffenheit.“
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Moderne Märtyrer
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