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Die Geschichte der Töchter der Auferstehung

Pater Werenfried schrieb mit Mutter Hadewych die Ordensregeln

Der Beginn der Hilfe von KIRCHE IN NOT in Afrika war Anfang der Sechzigerjahre. 1960 wurde die Republik Kongo-Lèopoldville (heute Demokratische Republik Kongo) unabhängig. Seitdem hat es Unruhen, Aufstände, Bürgerkriege und Millionen Tote gegeben. Im Anschluss an die Unabhängigkeit verließen die meisten ausländischen Missionare das Land. Es gab wenige einheimische Priester und Klosterschwestern. Die afrikanische Frau wurde unterdrückt und ausgebeutet.

Eine belgische Nonne, Mutter Hadewych, wandte sich an Pater Werenfried van Straaten mit einem großen Problem. Einheimische Mädchen, die sich bei ihr meldeten, um in den Orden des Heiligen Grabes, zu dem Mutter Hadewych gehörte, einzutreten, musste sie zurückweisen, da ihre Vorgesetzten in Belgien ihr verboten hatten, kongolesische Mädchen aufzunehmen. Teilweise handelte es sich um Analphabetinnen oder um Mädchen mit nur minimaler Ausbildung, denen man nicht zutraute, gregorianische Gesänge zu lernen und das anspruchsvolle Chorgebet zu schaffen.

Bischof gab Werenfried freie Hand

Mutter Hadewych blieb jedoch beharrlich. Ihr schwebte eine neue Kongregation vor, die sich vor allem um die afrikanische Frau kümmern würde. Pater Werenfried besuchte sie in ihrem Land. Der zuständige Bischof sagte, dass er von Schwestern nicht viel verstehe, und gab Werenfried freie Hand.

Werenfried wollte, dass die neue Kongregation von Anfang an päpstlichen Rechts sein sollte. Nach dem Kirchenrecht war das allerdings unmöglich. Er reiste zusammen mit Mutter Hadewych nach Rom, schrieb die Ordensregel für die neue Kongregation und brachte es fertig, dass die neue Kongregation von Anfang an päpstlichen Rechtes war. Die neue Kongregation erhielt den Namen „Töchter der Auferstehung“.

Heute wächst die Kongregation unter schwierigsten Umständen in der Region Kivu und Ruanda weiter. Seit dem Tod von Mutter Hadewych wird sie von einer Afrikanerin geleitet. Es gibt heute 200 Schwestern, die außer in der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda auch in Kamerun, Brasilien und Italien tätig sind. Die Töchter der Auferstehung sind KIRCHE IN NOT nach wie vor eng verbunden.

Das Martyrium der „Töchter der Auferstehung” im Januar 1998

In den Wirren nach dem Völkermord an den Tutsi in Ruanda wurden 1998 auch sechs „Töchter der Auferstehung” ermordet. Sie starben, weil sie ihre Christen nicht ohne Kommunion zurücklassen wollten. In unserem Rundbrief „Echo der Liebe” Nr. 2 von 1998 haben wir an das Sterben der Ordensfrauen erinnert.

Der Text aus dem „Echo der Liebe” (Ausgabe 2/1998):

Am 11. Januar 1998, erhielten wir in Königstein die Nachricht, dass fünf Töchter der Auferstehung in Ruanda ermordet worden waren. Zwei Tage später war ein Priester im Krankenhaus von Nyundo und besuchte die beiden Überlebenden. Die Priorei der Auferstehung zählt 190 Schwestern und elf Novizinnen, auf siebzehn Häuser verteilt. Vier sind geschlossen. Von Anfang an hat Pater Werenfried die Gründerin Mutter Hadewych als Mitbegründer unterstützt.

Wegen der unsicheren Verhältnisse im Kongo kehrten 22 Schwestern ruandischer Herkunft, Hutu und Tutsi, im Mai 1997 nach Ruanda zurück. Der Bischof von Nyundo brachte sie in Häusern ermordeter oder geflüchteter Schwestern in Nyundo und Buasamana unter. Der Konvent in Buasamana hatte sieben Schwestern. Jede Woche holten sie in Nyundo konsekrierte Hostien für sich und die Bevölkerung.

Als sich die Lage im vergangenen Dezember verschlechterte, schrieb der Bischof an die Oberin: „Schwester Epiphanie, ich bitte Sie, Sorge dafür zu tragen, dass Sie Buasamana verlassen und zu Ihren Mitschwestern kommen, die hier in Nyundo sind.”

Ihre Antwort: „Lieber Papa Bischof, wir haben Ihren Brief erhalten und wir danken Ihnen für Ihre Fürsorge. Wir haben Angst, aber wir fühlen uns noch nicht direkt in Gefahr. Es gibt keinen Priester in der Pfarrei, die Christen zählen nur auf uns. Sie ohne Kommunion zu lassen und zu fliehen, ohne dass große Gefahr herrscht, bringen wir nicht übers Herz.

Wir bleiben bei unseren Christen. Wir machen keine Politik, wir fügen niemandem Böses zu. Wir hoffen, dass uns nichts geschieht.” Zu Weihnachten schrieben sie an die Priorin in Bukavu: “Möge Er uns von aller Angst befreien und die Ketten des Hasses zerreißen.”

Am 7. Januar verbrachten die Schwestern den Abend sehr entspannt. Ihr Haus befindet sich etwas außerhalb des Dorfes, etwa 400 m von der Kirche entfernt. Sie hatten einen Wachposten. Die Witwe eines Katechisten, die ihre Familie verloren hatte, sowie ihr Schwager übernachteten bei den Schwestern.

Gegen Mitternacht hörten sie einen schweren Schlag an der Eingangstür. Sie suchten nach einer Fluchtmöglichkeit, aber das Haus war umstellt. Vier Schwestern und die beiden Gäste versuchten, sich im hintersten Zimmer zu verstecken, drei liefen in die Kapelle. Der Wachposten wurde vor dem Haus mit Buschmessern ermordet.

Nach kurzer Zeit gab die Türe nach. Die vier Schwestern und die Gäste wurden auf die gleiche Weise getötet. Eine fünfte Schwester verließ die Kapelle, als sie die Todesschreie hörte, warf sich auf die Knie und flehte die Mörder um Erbarmen an. Auch sie wurde getötet. Die Schwestern heißen Epiphanie, Felicitas, Cesarine, Xavera und Berthilde. Die älteste war 40 Jahre alt.

Schwester Devota, die in der Kapelle war, wurde durch eine Kugel verletzt, die das Hirn offen legte. Schwester Georgine wollte durch das Fenster fliehen: ihr wurden die Finger der rechten Hand abgeschlagen, sie erhielt einen Schlag auf den Kopf und eine Kugel ins rechte Bein. Es wurde nichts gestohlen. Ohne jeden Zweifel geschah dies allein mit der Absicht zu morden.

Am 10. Januar erhielt die Priorin in Bukavu die Nachricht, aber es war unmöglich, Busasamana sofort zu erreichen. Erst am Sonntag konnte ein Priester mit einer Schwester und sechs Soldaten dorthin gelangen. Nach dem Blutbad hatte ein Katechet die zwei verletzten Schwestern ins Pfarrhaus gebracht und auf Matratzen auf den Boden gelegt.

Außer etwas Zuckerwasser war das in vier Tagen die einzige Betreuung. Schwester Devota lag im Koma, Schwester Georgine war bei Bewusstsein geblieben. In einem alten Lkw wurden sie in das 20 km entfernte Krankenhaus gebracht. Die Toten wurden in Decken gewickelt und im Schwesternhaus auf die Betten gelegt.

Am Montag darauf fuhr ein Priester, begleitet von Schwester Marina und Soldaten mit Särgen nach Busasamana, aber die fünf Schwestern und ihre beiden Gäste waren bereits von dem Katechisten neben ihrem Kloster beerdigt werden. Schwester Marina konnte unter dem Altar nur noch die Finger von Schwester Georgine aufsammeln.

Aus einem Brief unserer Schwestern

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